Ölmassage im ayurvedischen Tagesablauf
Ein herrlicher Schneeteppich ziert unsere Landschaft und lässt Vorfreude auf Weihnachten aufkommen.
„Weihnachtsstress“ hat in diesem Jahr eine andere Dimension. Waren es in den letzten Jahren Faktoren wie Einkaufsstress, Konsumzwang und die vorweihnachtliche Hektik, so sind es in diesem Jahr Lockdown, wirtschaftliche Unsicherheit, Impfzwang und gesellschaftliche Spaltung in allen Altersgruppen, die uns belasten.
Dabei bietet das eingeschränkte gesellschaftliche Leben genügend Raum für Selbstreflexion und achtsamen Umgang mit Gesundheit.
Lassen Sie nicht zu, dass Sie von den äußeren Umständen allzu sehr belastet werden. Nützen Sie die Zeit, die Ihnen jetzt möglicherweise zusätzlich zur Verfügung steht, um Ihren ayurvedischen Tagesablauf zu optimieren. Wann hatten Sie Ihre letzte ayurvedische Selbst-Ölmassage?
Ayurvedischer Tagesablauf
Die uralten Texte der Ayurveda-Medizin geben konkrete Empfehlungen für den Tagesablauf. Das Ziel dieser Anleitungen ist, Geist und Körper immer wieder zu entspannen, zu reinigen und für die Belastungen des Alltags zu optimieren.
Einige Bausteine der ayurvedischen Empfehlungen für den Tagesablauf gelten das ganze Jahr über. Dazu gehören die Mundhygiene, ausreichendes Trinken, regelmäßige Mahlzeiten und genügend Schlaf, vor allem vor Mitternacht. Einige Empfehlungen sind saisonal unterschiedlich. Dazu gehört vor allem eine wärmende Selbstölmassage (Abhyanga) in der Vata-Jahreszeit (Spätherbst und Winter).
Sesamöl wirkt besonders Vata-ausgleichend
Von allen Substanzen, die zur äußeren Anwendung verwendet werden, wirkt Sesamöl am meisten Vata-ausgleichend. Das gilt nicht nur für reines Sesamöl, sondern vor allem für alle Ölzubereitungen auf der Basis von Sesamöl.
Die wichtigsten Eigenschaften von Sesamöl sind die wärmende und nährende Qualität. Das ist in der Vata-Jahreszeit besonders wichtig, wenn in der Natur Kälte, Trockenheit und Mangel an frischen Nahrungsmitteln besteht.
Heilkräuteröle auf Basis Sesamöl
Vor allem in Südindien werden Heilkräuter in hoher Konzentration in Sesamöl eingearbeitet. Die Weisen der Ayurveda-Tradition hatten offensichtlich schon vor Jahrtausenden erkannt, was in der modernen Medizin der letzte Schrei ist: die Anwendung von Heilsubstanzen über die Haut („transdermale Therapie“). Über die feinen Poren und Kanäle der Haut kann der Körper die wertvollen Heilsubstanzen der Kräuteröle aufnehmen und zu ihren Bestimmungsorten im Körper transportieren.
Auch im Maharishi Ayurveda wird die Verwendung von Ölen, die mit Heilkräutern angereichert sind, gegenüber der Anwendung von reinem Sesamöl bevorzugt.
Die Massageöle für Vata, Pitta und Kapha werden vor allem nach dem Hauttyp ausgewählt (Vata trocken, Pitta empfindlich, Kapha fettig).
Das Massageöl „MP1“ enthält die Essenz von 10 Wurzeln, die im Ayurveda traditionell zur Regeneration nach Belastungssituationen verwendet werden.
Das Sesamöl mit Kräutern MP4 enthält die Heilpflanze "Bala", was Kraft und Energie bedeutet. Dieses Öl dient dem Energieaufbau und gleicht Vata sehr gut aus. Es verbessert Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit.
Kokosöl sollte im Winter nur dann zur Massage verwendet werden, wenn aufgrund von akuten oder chronischen Ekzemen Sesamöl nicht vertragen wird.
Vom richtigen Zeitpunkt
Die ursprüngliche Empfehlung der klassischen Texte lautet, die Ölmassage morgens sehr früh durchzuführen. Ein morgendliches Abhyanga, gefolgt von einem warmen Bad oder einer warmen Dusche, weckt den Körper auf, macht ihn geschmeidig und widerstandsfähig. Diese Wirkungen halten bei mehr oder weniger regelmäßiger Anwendung den ganzen Tag über an.
Der in unserer Gesellschaft übliche Tagesablauf mit einem frühen Arbeitsbeginn erlaubt es vielen Menschen nicht, ihr Abhyanga morgens durchzuführen. Wenn das auch bei Ihnen so ist, verlegen Sie doch diese wohltuende Anwendung auf den Abend! Eine Ölmassage kann nicht nur die optimale Vorbereitung für den Tag, sondern auch für erholsamen Schlaf sein. Achten Sie bei der abendlichen Durchführung darauf, dass das nachfolgende Bad nicht allzu heiß ist, um dem Körper nicht unmittelbar vor dem Schlafen aufzuwühlen.
Die richtige Durchführung
Abhyanga ist ein einfacher, aber sehr wirkungsvoller Vorgang. Das wichtigste Prinzip ist: arbeiten Sie sich von oben nach unten durch Ihren Körper. Beginnen Sie, das von Ihnen gewählte Öl, das Sie im Wasserbad oder durch reiben der Handflächen etwas anwärmen, zuerst am Kopf, dann auf Rumpf, Armen und Beinen, zuletzt an den Füßen aufzutragen und dann einzumassieren.
Das Öl sollte zumindest 10 – 20 Minuten auf der Haut bleiben, bevor man es mit warmem Wasser und etwas Seife, Shampoo oder Duschgel abwäscht.
Ich habe nicht viel Zeit
Wenn Sie weniger Zeit haben, massieren Sie nur wenig Öl auf Stirn, Ohren, Nacken, Brustbein, Nabel, unteren Rücken und Fußsohlen ein. Bei noch weniger Zeit konzentrieren Sie sich auf Kopf, Ohren und Fußsohlen.
Zusammenfassung
Ayurvedische Selbstölmassage (Abhyanga) ist eine der bewährtesten und angenehmsten Methoden der Ayurveda-Medizin, um Vata auszugleichen. Das beruhigt den Geist und macht den Körper flexibel und widerstandsfähig.
Besonders in der Vata-Jahreszeit (Spätherbst und Winter) ist Abhyanga hilfreich, um klimatische Einflüsse, die Krankheiten verursachen können, zu neutralisieren.
Abhyanga kann sowohl als Vorbereitung für einen erfolgreichen Tag, als auch als Belohnung nach getaner Arbeit angewendet werden. Wohlbefinden hilft immer!
Wann machen Sie Ihr nächstes Abhyanga?
Wir freuen uns auf Ihr Feedback!