Autophagie und Ayurveda - Interview mit Gudrun Sowa
Was versteht man unter Autophagie und warum ist Autophagie für den Körper wichtig?
Der Begriff Autophagie bedeutet wörtlich „sich selbst verzehren“ und beschreibt einen natürlichen Selbstreinigungsprozess des Körpers. Dabei bauen die Körperzellen beschädigte oder funktionslose Zellbestandteile ab, verwerten sie erneut oder gewinnen daraus Energie. Man kann es auch als eine Art Recycling-System der Zellen verstehen, bei dem sogenannter „Zellmüll“ entsorgt wird. Dieser Prozess ist essenziell für die Gesundheit der Zellen und trägt zur Regeneration des Körpers bei.
Welche positiven Auswirkungen hat Autophagie auf die Gesundheit?
Autophagie entlastet das Immunsystem, da schädliche Proteine, defekte Zellorganellen sowie Krankheitserreger wie Viren und Bakterien abgebaut werden. Zudem verbessert sie die Energieversorgung, indem verwertbare Bestandteile wieder genutzt werden. Sie kann den Alterungsprozess verlangsamen, die Selbstheilungskräfte des Körpers stärken und gesundheitliche Beschwerden lindern. Insgesamt wirkt Autophagie wie ein inneres Reinigungsprogramm und kann sogar die Fettverbrennung unterstützen.
Wie lange dauert es normalerweise, bis der Körper in den Zustand der Autophagie eintritt?
Studien an normalgewichtigen Personen zeigen, dass der Autophagie-Prozess etwa 16 Stunden nach Beginn einer Nahrungskarenz einsetzen kann. Das bedeutet, der Körper benötigt eine gewisse Zeit ohne Nahrungsaufnahme, um diesen Selbstreinigungsmodus zu aktivieren.
Gibt es bestimmte Ernährungsmethoden oder Diäten, die die Autophagie fördern?
Intervallfasten, insbesondere im 16:8-Rhythmus, hat sich als förderlich für die Autophagie erwiesen. Dabei wird 16 Stunden auf Nahrung verzichtet – auch Säfte oder Smoothies sollten in dieser Zeit gemieden werden – und innerhalb der verbleibenden 8 Stunden werden zwei Mahlzeiten eingenommen, idealerweise ohne Snacks dazwischen. Besonders effektiv ist es, das Abendessen wegzulassen. Die Dauer des Fastens kann individuell angepasst werden:
- Bei Vata-Dominanz und Untergewicht sind kürzere Fastenintervalle sinnvoll.
- Bei Pitta-Dominanz eignet sich der 16:8-Rhythmus gut.
- Bei Kapha-Dominanz kann es etwas länger dauern, bis die Autophagie einsetzt.
Gibt es Möglichkeiten, Autophagie im Alltag zu fördern, ohne auf extreme Diäten zurückzugreifen?
Ja, absolut. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, bewusstes Essverhalten, moderates Intervallfasten, gezielte Kräuterentschlackungen sowie ganzheitliche Detox-Programme für Körper und Geist fördern die Autophagie auf sanfte Weise.
Gudrun Sowa ist seit Mai 2022 Teil unseres Praxis Teams in Geboltskirchen. Bereits seit 2020 ist sie auf Ayurveda Medizin spezialisiert. Fr. Sowa ist diplomierte Ayurvedaexpertin und Yoga-/Marmatherapeutin. Sie hat eine Ausbildung als Heilpraktikerin, in Pulsdiagnose und Phytotherapie. Hier finden Sie Ihren Lebenslauf.
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