Harnsäure

Was bedeuten meine Laborwerte? Teil 5

10.01.20

Dr. Wolfgang Schachinger

Harnsäure

Was bedeuten meine Laborwerte? Teil 5

Oft ist es schwierig zu verstehen, welche Laborwerte was bedeuten. Wir geben Ihnen in der Serie "Was bedeuten meine Laborwerte?" einen Überblick.

Harnsäure

Ein großes Gesundheitsrisiko ist Übersäuerung des Körpers. Dies führt dazu, dass die Neigung zu Entzündungen zunimmt. Es gibt mehrere Labor-Messwerte, die darüber Auskunft geben. In diesem Newsletter beschäftigen wir uns mit Harnsäure. Dieser Laborwert gibt interessante Informationen über den allgemeinen Gesundheitszustand.

 Harnsäure ist ein Marker für heimtückische „stumme Entzündung“, im Fachjargon „silent inflammation“ genannt. Diese schädigt den Körper schon lange, bevor erste subjektive Beschwerden auftreten. Durch erhöhte Harnsäurewerte bedingte Beschwerden wie Gelenksentzündungen und Gicht gehen meist Hand in Hand mit anderen typischen Zivilisationserkrankungen, die die Lebenserwartung verringern: Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes, hohe Blutfette usw. Der Wert für Harnsäure wird durch Blutabnahme bestimmt. Früher war die Bestimmung der Harnsäure Teil der Vorsorgeuntersuchung, jetzt wird dieser Wert nur mehr auf Initiative des behandelnden Arztes bestimmt. In unserer Praxis wird bei jeder Blutanalyse auch der Wert für Harnsäure gemessen.

Normalwerte

Der Normalwert für Harnsäure liegt bei Männern zwischen 3,5 und 7,0 mg/dl, bei Frauen zwischen 2,5 und 6,0 mg/dl. Hohe Normalwerte über 5,0 mg/dl sind als kritisch anzusehen und sollten durch entsprechende Ernährungsumstellung reduziert werden. Werte über den angegebenen Normalwerten werden als „Hyperurikämie“ (Überbelastung des Blutes durch Harnsäure) bezeichnet. Harnsäure entsteht im Körper durch den Abbau von Purin-haltigen Eiweißkörpern. Harnsäure wird zu 80% über die Nieren ausgeschieden.

Harnsäure und Übersäuerung

Bei einem normalen pH-Wert (Säurewert) des Körpers um oder über 7,4 ist Harnsäure flüssig. Wird der Körper „sauer“, was bei stark zucker- und fleischhaltiger Ernährung und Stress normalerweise passiert, dann bildet Harnsäure Kristalle, die sich in den Geweben ablagern können. Derartige Ablagerungen führen zu starken Schmerzen und Entzündungen – der typischen Gicht. Aber auch ohne Ablagerungen in den Geweben ist ein hoher Harnsäurespiegel fast immer verbunden mit anderen Risikofaktoren, die die Lebenserwartung mehr oder weniger stark verkürzen.

„Metabolisches Syndrom“

Diese Risikofaktoren werden als „Metabolisches Syndrom“ oder „tödliches Quartett“ bezeichnet. Dazu gehören Übergewicht, hohe Blutfette, Bluthochdruck und (beginnender) Diabetes. Bei der ursprünglichen Beschreibung des „Metabolischen Syndroms“ wurde statt Übergewicht die erhöhte Harnsäure („Hyperurikämie“) angeführt. Aus ganzheitsmedizinischer Sicht müsste das „Metabolische Syndrom“ ein „Quintett“ sein, das auch die erhöhte Harnsäure beinhaltet. Je mehr diese 5 Parameter einzeln oder gemeinsam erhöht sind, umso höher ist die Neigung zu Entzündungen und das Erkrankungs- und Sterberisiko an Herz- Kreislauferkrankungen.

Ablagerungen von Harnsäure

Harnsäure kann sich besonders leicht in den Nieren und ableitenden Harnwegen, und in den Gelenken ablagern. Ablagerungen in den Harnwegen führen zu Nierensteinen, die Koliken auslösen, aber auch die Ausscheidung von Urin blockieren können. Wird Harnsäure in Gelenken abgelagert, führt das zu extrem schmerzhaften Gichtanfällen. Das passiert besonders leicht, wenn die Durchblutung in Händen oder Füßen durch Kälte herabgesetzt ist, wie zum Beispiel bei Wintersportarten mit wenig Bewegung (Eisstockschießen). Aber auch im Sommer, wenn der Körper durch Schwitzen austrocknet, können leicht Gicht-Anfälle entstehen. Erhöhte Harnsäurewerte entstehen auch bei plötzlichem Gewichtsverlust durch Fasten, Chemo- und Strahlentherapie.

Ernährung und Harnsäure

Zwei Gruppen von Nahrungsmitteln tragen besonders zur Bildung von Harnsäure bei:

  1. Fructose: Fructose aus Mais ist das am häufigsten verwendete industrielle Süßungsmittel. Unter der Bezeichnung Fructose-Glucose-Sirup (high-fructose corn syrup HFCS) wird es zur Verbesserung des Geschmacks in Süßgetränken, Softdrinks, Müslis und vielen industriell hergestellten Lebensmitteln verwendet.
  2. Purin-haltige Nahrungsmittel: das sind vor allem rotes Fleisch, Innereien, Bratensoßen, Meeresprodukte (wie Sardinen und Sardellen), Pilze und manche Hülsenfrüchte wie Linsen.

Alkohol hemmt die Ausscheidung von Harnsäure über die Nieren.

Vorsorge und Behandlung

Um Harnsäure zu vermindern, sollte man alle Nahrungsmittel reduzieren, die Fructose und Zucker enthalten, weiters industriell hergestellte Fertignahrung, Fleisch, Meeresprodukte und Alkohol. Milchprodukte sind zwar auch tierischen Ursprungs, senken jedoch die Harnsäure, während Soja-Produkte Harnsäure erhöhen. Fructose in frischen Früchten ist kein Risiko für Harnsäure, weil ihr natürlicher Gehalt an Vitamin C die Harnsäure senkt.

Natürliche Mittel zur Senkung der Harnsäure:

  • Zitronen und Limetten
  • Sauerkirschen
  • Amla-Frucht (MA1)
  • Triphala (MA505)
  • Ashwagandha (MA686)
  • Basenpulver
  • Zimt
  • Probiotika mit hohem Gehalt an Laktobazillen
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