8 Tipps bei PMS

18.05.23

Dr. Wolfgang Schachinger

8 Tipps bei PMS

Das Thema „Frauengesundheit wird in allen Bereichen der Medizin immer wichtiger. Auch die moderne Medizin erkennt, dass Gesundheit und Therapie bei Frauen von anderen Faktoren abhängig sind als bei Männern.

Einflüsse auf hormonelle Balance

Durch den Monatszyklus verändert sich die hormonelle Situation bei Frauen ständig. Mit den hormonellen Schwankungen gehen oft starke körperliche und emotionale Veränderungen einher. Der ständige Wandel der hormonellen Zusammensetzung macht Frauen anfälliger für verschiedene Einflüsse, die sich auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken können. Dazu gehören Stress, Nachtarbeit, Ernährung, körperliche Bewegung und vieles mehr.

PMS (Prämenstruelles Syndrom) betrifft sehr viele Frauen

Eines der häufigsten Beschwerdebilder bei Frauen, das wir in unserer Praxis behandeln, ist PMS (Prämenstruelles Syndrom). Typisch für PMS sind Veränderungen im Wohlbefinden, die ab ca. einer Woche vor dem Anfang der Menstruation beginnen können. Zu den häufigsten PMS-Beschwerden gehören Stimmungsschwankungen, Schwellung und Schmerzen der Brüste, Kopfschmerzen, Heißhunger oder Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Schlafstörungen, Rücken- und Unterleibsschmerzen, oft mit Ausstrahlung in die Oberschenkel. Bei vielen Frauen enden diese Beschwerden mit dem Beginn der Menstruation, oft gehen aber die PMS-Symptome direkt über in Menstruationsbeschwerden.

PMS ist Vata-Ungleichgewicht

Das alles sind Symptome von Ungleichgewicht der Doshas, die mit ayurvedischen Methoden gut ausgeglichen werden können.

Aus Sicht der Ayurveda-Medizin handelt es sich um ein Ungleichgewicht von Vata. Alle Vorgänge in Zusammenhang mit dem Zyklus werden von „Prana Vata“ (Kopf) gesteuert und manifestieren sich im Bereich von „Apana Vata“ (Unterleib).

Prana Vata hat seinen Sitz im Kopf und steuert Denken, Fühlen, Bio-Rhythmen und hormonelle Abläufe. Stress und Änderungen im Tag-Nacht-Rhythmus haben einen starken Einfluss auf Prana Vata und die davon abhängigen Körperfunktionen.

Apana Vata hat seinen Sitz im Unterleib und steuert alle Ausscheidungsprozesse. Dazu gehören Stuhlgang, Harnlassen, Menstruation und Geburt. Apana Vata wird ganz stark von Prana Vata beeinflusst. Stress, Anspannung und Unregelmäßigkeit führen zu Veränderungen von Prana Vata, die sich unmittelbar auf Apana Vata auswirken. Die Funktion von Apana Vata ist das „Loslassen“. Stress und Änderung der Bio-Rhythmen verhindern häufig, dass dieser Loslass-Prozess gelingt.

Unterschiedliche Varianten von PMS

Je nach vorherrschendem Dosha in der Konstitution treten unterschiedliche Symptome bei PMS auf.

Vata-Dominanz: Anspannung, Angst, Stimmungsschwankungen, Schlafunterbrechungen, Rückenschmerzen und Verstopfung

Pitta-Dominanz: Reizbarkeit und Zorn, Heißhunger, Kopfschmerzen, innere Hitze und Schwitzen, Durchfälle und Akne

Kapha-Dominanz: Gewichtszunahme und Wassereinlagerung in Haut und Gewebe, Vergrößerung und Spannung der Brüste, aufgetriebener Bauch

Allgemeine Maßnahmen

  1. Stress reduzieren

Stress ist einer der Hauptfaktoren für Ungleichgewicht der Doshas. Allgemeine Maßnahmen wie ausreichend Schlaf und Regelmäßigkeit, Reduzieren der Arbeitsbelastung, Entspannung und (Transzendentale) Meditation wirken sowohl vorbeugend als auch in der Akutsituation.

  1. Hormone und Vitalstoffe checken lassen

Bei PMS-Beschwerden steckt oft ein Ungleichgewicht der Hormone oder ein Mangel an Vitalstoffen dahinter. Ein Hormon-Check aus dem Blut (ideal eine Woche vor Beginn der Blutung) und eine Überprüfung der Vitalstoffe im Vollblut zeigt mögliche Defizite auf. Das Ergebnis der Blutuntersuchung ist Grundlage für eine zielgerichtete Vitalstofftherapie.

  1. Entschlacken – am besten 3-mal jährlich

Unsere Kräuter-Detox haben mittlerweile tausende Frauen gemacht. Es ist immer wieder erstaunlich, wie stark PMS und Zyklusunregelmäßigkeiten dadurch zurückgehen und für lange Zeit nach der Kur symptomlos bleiben.

  1. Ausreichend Bewegung – mäßig und regelmäßig

Für einen ausgewogenen Hormonhaushalt ist Bewegung wichtig. Entscheidend dabei ist, dass die Bewegung mäßig und aerob ist. Das bedeutet, dass die angewandten Sportarten nicht zu belastend sind und so ausgeübt werden, dass Nasenatmung während der gesamten Bewegungseinheit möglich ist. Kurz vor und während der Menstruation sollten Sie auf Kälteexposition (Schwimmen!) verzichten.

  1. Regelmäßigkeit – in allen Bereichen

Für den Hormonhaushalt ist Regelmäßigkeit von großer Bedeutung. Die Bildung der Hormone wird von allen Alltagstätigkeiten beeinflusst. Unregelmäßiger Tagesablauf, Mahlzeiten, Nachtdienste etc. bringen leicht Unregelmäßigkeit in die hormonellen Abläufe. Wenn die Hormone untereinander nicht richtig koordiniert sind, entstehen PMS, Menstruationsbeschwerden und Zyklusunregelmäßigkeiten.

  1. Warme Mahlzeiten

Die Unterleibsorgane liegen im sogenannten „Vatasthan“, dem Ursprungsort aller Vata-Aktivitäten im Körper. Vata wird durch Kälte ebenso gestört wie durch Unregelmäßigkeit. Kalte, ungekochte Nahrung, vor allem an den Tagen vor und während der Menstruation, vermehrt Vata und führt zu Verschlimmerung der Beschwerden.

  1. Vitalstoffe einnehmen

Zu den wichtigen Vitalstoffen zur Milderung von PMS und Menstruationsbeschwerden gehören Magnesium und Vitamin B6. Magnesium entspannt Nerven und Muskeln, Vitamin B6 unterstützt die hormonelle Balance. 

Achtung: ab 1. Juni ist unser neues Produkt „Energie plus“ erhältlich. Durch seinen Gehalt an Vitamin B6, Ashwagandha und Shatavari ist es besonders zum nutritiven Ausgleich von PMS und Zyklusstörungen geeignet.

  1. Ölmassage

Eine der wichtigsten ayurvedischen Anwendungen zum Ausgleich von Vata ist Ölmassage. Führen Sie so oft wie möglich Ölanwendungen zuhause durch. Dabei ist es nicht unbedingt nötig, immer eine Ganzkörper-Ölmassage zu machen. Teilanwendungen genügen!

Folgender Vorschlag: Geben Sie täglich morgens einen Tropfen Öl (Vata-Öl, MP16 oder Ksheer Bala Öl) in jedes Nasenloch und ziehen das Öl etwas in der Nase hoch. Danach massieren Sie einige Tropfen des gleichen Öls am unteren Rücken und Unterbauch kreisförmig ein. Lassen Sie das Öl einige Minuten einziehen, bevor Sie duschen oder mit einem feucht-warmen Tuch darüberwischen.

Zusammenfassung

PMS ist eines der häufigsten Frauenleiden. Ein Zuviel an Vata, das durch Stress und Unregelmäßigkeiten im Alltag entsteht, verstärkt die typischen PMS-Beschwerden. 8 Empfehlungen, die leicht anwendbar sind, können Ihnen helfen, PMS für immer zu überwinden.

Tags: Frauen

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