Sonnenlicht und Sonnenschutz
Ohne Licht gibt es kein Leben. Sonnenlicht ist der entscheidende Faktor, der fast alle biologischen Vorgänge auslöst. Unsere Stimmung, unsere Biorhythmen, die Jahreszeiten und so viel mehr werden durch unterschiedliche Lichteinflüsse gesteuert.
Nun warnen Ärzte vor direkter Sonnen-Bestrahlung und der daraus resultierenden Gefahr von Hautkrebs. Der Einsatz von Sonnenschutzmitteln mit hohem Lichtschutzfaktor wird für alle Altersstufen empfohlen.
Aber wie passt das zusammen mit dem zeitlosen Wissen, dass Licht und Sonne lebensnotwendig sind? Viele Menschen sind verunsichert.
In seinem Buch „Lichtbaden“ schreibt der bekannte deutsche Ayurveda Arzt und Bestseller Autor Dr. Ulrich Bauhofer über die umfassende Bedeutung von Licht für die Gesundheit. Die Tatsache, dass Sonnenlicht für die Produktion von Vitamin D im menschlichen Körper notwendig ist, ist inzwischen weitgehend bekannt. Zusätzlich zu Vitamin D löst der Kontakt mit dem Sonnenlicht, das ein fast unendliches Spektrum verschiedener Wellenlängen enthält, auch die Bildung vieler anderer Botenstoffe und Hormone im Körper aus. Durch die Abkoppelung vom natürlichen Sonnenlicht, die durch den nahezu durchgehenden Aufenthalt in Gebäuden resultiert, verliert der menschliche Körper die Quelle für die Bildung dieser lebensnotwendigen Vitalstoffe. Die Folge davon ist, dass die Menschen, die durch eine bessere Versorgung mit Grundnahrungsmitteln zwar länger leben, sehr viel und oft krank sind. Vor allem typische zivilisatorische Beschwerden wie Erschöpfung, Schlafstörungen, Depressionen, Infektanfälligkeit, Osteoporose und vieles mehr entstehen dadurch.
Sonnenlicht und Hautkrebs
Als auslösender Faktor für Hautkrebs wurde eine zu intensive Bestrahlung der Haut mit ultravioletten (UV) Strahlen identifiziert. Es gibt zwei Haupt-UV-Strahlen, die für die Haut schädlich sein können, UVA und UVB. UVB-Strahlen haben eine geringe Eindringtiefe in die Haut und lösen Sonnenbrände aus, wenn man sich zu lange in der Sonne aufhält. UVA-Strahlen dringen tiefer in die Haut ein und sind hauptverantwortlich für die Entstehung von Hautkrebs.
Die meisten Sonnenschutzmittel, auch die mit hohem Lichtschutzfaktor von 50, blockieren zwar alle UVB-Strahlen, nicht jedoch die UVA-Strahlen. Das hat dazu geführt, dass die Häufigkeit von Hautkrebs trotz Anwendung von Sonnenschutzmitteln zugenommen hat.
UVB-Strahlen und Vitamin D
Die UVB-Strahlen sind die Fraktion des Sonnenlichts, die die Bildung von Vitamin D auslösen. Wenn UVB-Strahlen einige Zeit ungehindert auf die Haut treffen, lösen sie die Umwandlung von Cholesterin in Vitamin D aus. Vitamin D schützt die Haut vor weiteren Sonnenbränden und vor dem schädlichen Einfluss anderer Strahlen wie z.B. UVA. Der gesundheitliche Wert von Vitamin D ist umfassend. Mangel an Vitamin D wird mit einer Vielzahl von gesundheitlichen Störungen in Verbindung gebracht: verschiedene Krebsarten wie Hautkrebs, Brustkrebs und Darmkrebs, Autoimmun-Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzschwäche und Bluthochdruck, schlechte kognitive Funktion und Demenz, und auch für genetische Erkrankungen. (4-10)
Durch die Blockade von UVB-Strahlen, die Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor bewirken, wird die Bildung von Vitamin D verhindert und Vitamin D Blutspiegel sinken um bis zu 97%. Das führt zu einer Risikosteigerung bei vielen Krankheitsgruppen.
Wie entsteht Vitamin D?
„Ich habe sicher einen hohen Vitamin D Spiegel“, sagt Frau Anna D. „Ich bin täglich in der frischen Luft und arbeite viel in meinem Garten.“ Das Messergebnis bei Frau Anna D. ist ernüchternd. Die Laborwerte zeigen einen krankhaft niedrigen Vitamin D Spiegel. Warum? Frau Anna D. hält sich vor allem während der etwas kühleren Tageszeiten morgens und abends im Freien auf. Auch wenn ein großer Teil der Haut unbedeckt ist, reicht zu diesen Tageszeiten die Sonneneinstrahlung nicht aus, um Vitamin D zu erzeugen. Das Sonnenlicht muss in einem Winkel von über 45° auf die Haut auftreffen, um die Umwandlung von Cholesterin zu Vitamin D auszulösen. Das ist in unseren Breiten aber nur in den Sommermonaten Mai – August, und auch hier nur von ca. 11 – 15 Uhr der Fall. Die restliche Zeit des Jahres ist bei uns die Sonneneinstrahlung so flach, dass die UVB-Strahlen durch die Erdatmosphäre gefiltert werden.
Gezieltes Sonnenbaden mit unbedeckter und nicht eingecremter Haut von ca. 15 – 30 Minuten in der Mittagszeit führt dazu, dass wir ausreichend Vitamin D bilden können. Dabei sollte die Zeit der Sonnenexposition mit wenigen Minuten beginnen und schrittweise bis auf 30 Minuten ausgedehnt werden.
Kinder und Sonnenschutzmittel
Von Kinderärzten wird dringend empfohlen, Kinder schon vor der Sonnenexposition mit hohem Lichtschutzfaktor einzucremen. Diese Vorgangsweise verhindert vollständig die Bildung von Vitamin D. Eine solche Empfehlung erscheint grob fahrlässig, insbesondere dann, wenn nicht gleichzeitig eine ausreichend dosierte Vitamin D Einnahme empfohlen wird.
Bei Kindern ist es auch wichtig, nur Sonnenschutzmittel zu verwenden, die auf mineralischer Basis hergestellt sind. Einzig die Verwendung von Zink-Oxid und Avobenzon als Sonnenschutzfaktoren ist ohne schädliche Nebenwirkungen. Sonnencremes, die andere Substanzen wie Octinoxat, Octisalat, Oxibenzon oder Homosalat verwenden, sind insbesondere für Kinder toxisch. Diese Substanzen können als Reizstoffe, Allergene, Karzinogene oder Hormondisruptoren (Substanzen, die die natürliche hormonelle Balance stören) wirken.
Vitamin D Einnahme vor dem Urlaub
Ein hoher Vitamin D Spiegel schützt den Körper relativ gut vor Sonnenbrand und Hautkrebs. Das heißt nicht, dass man nach Vitamin D Einnahme unbeschränkt Sonnenbaden kann. Eine langsame und vernünftige Steigerung der Expositionszeit von 15 – 30 Minuten ist bei einem hohen Vitamin D Spiegel möglich, solange man keinen Sonnenbrand bekommt.
Zusammenfassung
Sonnenlicht ist lebensnotwendig! Nutzen Sie den Sommer, um Sonne zu tanken!
Bereiten Sie sich durch die Einnahme von Vitamin D auf die Sonnenexposition vor.
Verwenden Sie Sonnencreme erst nachdem Sie sich 15 Minuten aufgehalten haben.
Verwenden Sie dann ausschließlich Sonnencremes mit einem mineralischen Sonnenschutzfaktor (Zinkoxid).
Verwenden Sie die von uns empfohlenen ayurvedischen Produkte für eine gesunde Haut.
Referenzen:
1. http://www.ewg.org/2015sunscreen/report/executive-summary/
2. http://www.fda.gov/forconsumers/consumerupdates/ucm258416.htm
3. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25442229
4. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25247796
5. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15585788
6. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25911319
7. http://circ.ahajournals.org/content/117/4/503.short
8. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25267625
9. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25098535
10. http://ebm.sagepub.com/content/229/11/1136.short
11. http://www.biomedcentral.com/content/pdf/1475-2891-9-65.pdf
12. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3033008
13. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8092101
14. http://www.ewg.org/sunsafety/tips-how-to-pick-a-good-sunscreen.php
15. http://www.ewg.org/2015sunscreen/report/the-trouble-with-sunscreen-chemicals/
Dana Marta schrieb am 09.07.2022
Hallo,
vielen Dank für den Artikel. Können Sie vielleicht auch entsprechende Sonnenschutzmittel empfehlen, die wie geschrieben Zink-Oxid und Avobenzon als Sonnenschutzfaktoren verwenden?
Vielen Dank
Dana Marta
soma med Team schrieb am 11.07.2022
Liebe Frau Marta,
da gibt es eine ganze Reihe. Hier einige Vorschläge:
https://www.bestereviews.de/sonnencreme-zinkoxid?targetid=aud-1569557632051:dsa-41209009094&matchtype=&device=c&campaignid=12600914098&creative=508666445501&adgroupid=123456012641&feeditemid=&loc_physical_ms=1000817&loc_interest_ms=&network=g&devicemodel=&placement=&keyword=$&target=&aceid=&adposition=&trackid=de_all_top_2_1&mId=407-132-4411&trackOld=true&gclid=EAIaIQobChMIz-_jwvfw-AIVZoODBx32eA1UEAAYASAAEgJd2fD_BwE