Vitamin-D-Mangel bei COVID-19-Patienten

09.07.20

Dr. Wolfgang Schachinger

Vitamin-D-Mangel bei COVID-19-Patienten

Die Wissenschaft greift das Thema auf: Vitamin-D-Mangel bei COVID-19-Patienten – Eine tödliche Verbindung

Artikel von Prof. Dr. Jörg Spitz Erfreulicherweise gibt es Wissenschaftler, die das Thema COVID-19 Pandemie auch einmal unabhängig von der vielleicht vergeblichen, jedoch in jedem Fall milliardenschweren Jagd nach einem Impfstoff betrachten. So veröffentlichte die Universität Hohenheim unter Leitung von Prof. Dr. med. Biesalski gerade ein Paper zum Zusammenhang zwischen dem Vitamin D-Mangel und Komorbiditäten bei COVID-19-Erkrankten.

Das Paper wurde Ende Juni im renommierten NFS-Journal (Nutrition and Food Science) veröffentlicht und ist frei verfügbar (1). Jedem Leser kann nur empfohlen werden, sich diese Publikation gründlich anzuschauen. An dieser Stelle kann nur die grundsätzliche Fragestellung beschrieben werden und die sich aus der Betrachtung der Studienlage ergebenden Schlussfolgerungen.

Ausgangslage:

Ein niedriger Vitamin-D-Status ist weltweit weit verbreitet, vor allem in Regionen nördlicher Breiten, aber auch in südlichen Ländern. In Europa ist Vitamin-D-Mangel insbesondere während der Wintermonate eklatant und betrifft ganz besonders ältere Menschen und Migranten. In Skandinavien sind demgegenüber nur 5% der Bevölkerung von einem niedrigen Vitamin-D-Status betroffen, in Deutschland, Frankreich und Italien mehr als 25%, darunter insbesondere ältere Menschen; z.B. in Österreich bis zu 90% der Senioren. In Skandinavischen Ländern kann die geringe Inzidenz von Vitamin-D-Mangel auch auf den traditionellen Verzehr von Lebertran, der reich an Vitamin D ist, zurückzuführen sein oder auf genetische Faktoren, die zu einer höheren Synthese von Vitamin D in die Epidermisschicht führen. Zusammengenommen ist der niedrige Vitamin-D-Status in Europa mit Ausnahme der skandinavischen Länder die unrühmliche Regel. Die berechnete COVID-19-Mortalitätsrate aus 12 europäischen Ländern zeigt eine signifikante inverse Korrelation mit dem Mittelwert des Vitamin D-Level [Laird, 2020].

Dies wirft die Frage auf, ob eine unzureichende Vitamin D-Versorgung einen Einfluss auf den Verlauf der COVID-19-Krankheit hat.

Prof. Biesalski betrachtet in dieser Publikation unter anderem die verschiedenen Effekte des Vitamin D, aber insbesondere den essentiellen Effekt auf das Immunsystem und die Zusammenhänge mit verschiedenen Faktoren und  Komorbiditäten, die Risikofaktoren bei der COVID 19-Erkrankung darstellen. Darunter finden sich u.a.: Lebensalter, Geschlecht, Raucherstatus, chronische Nierenerkrankung, COPD, kardiovaskuläre Erkrankungen, Bluthochdruck und Diabetes.

Prof. Biesalskis Fazit ist eindeutig:

Eine unzureichende Versorgung mit Vitamin D hat eine Vielzahl von skelettalen und nicht-skelettalen Auswirkungen. Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass verschiedene nicht übertragbare Krankheiten (Bluthochdruck, Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen, metabolisches Syndrom) mit niedrigen Vitamin-D-Plasmaspiegeln assoziiert sind. Diese Komorbiditäten, zusammen mit dem oft begleitenden Vitamin-D-Mangel, erhöhen das Risiko schwerer COVID-19-Erkrankungen. Viel mehr Aufmerksamkeit sollte der Bedeutung des Vitamin-D-Status für die Entwicklung und den Verlauf dieser Krankheit gegeben werden. Insbesondere bei den gängigen Methoden zur Bekämpfung der Pandemie (Lockdown) ist die natürliche Vitamin-D-Synthese in der Haut vermindert, wenn die Menschen wenig Gelegenheit haben, sich der Sonne auszusetzen. Die kurzen Halbwertszeiten des Vitamins machen daher einen zunehmenden Vitamin-D-Mangel wahrscheinlicher. Gezielte Ernährungsberatung, maßvolle Nahrungsergänzung oder angereicherte Lebensmittel können helfen, diesem Mangel vorzubeugen. Im Falle eines Krankenhausaufenthaltes sollte der Vitamin D-Status dringend überprüft und, wenn möglich, verbessert werden.

Was Professor Biesalski noch nicht wissen konnte: Nachdem sein Manuskript bereits fertiggestellt war, wurde in den USA eine aufwendig angelegte Gen-Analyse publiziert. Hier fand sich zusätzlich zu den von ihm genannten Zusammenhängen zwischen Vitamin D und den risikoreichen Komorbiditäten ein direkter Einfluss von Vitamin D auf das Infektionsgeschehen in den Zellen: Vitamin D beeinflusst die Expression von 30% (84 von 332) derjenigen menschlichen Gene, die in der Zelle wirksame Proteine des SARS-CoV-2 Virus beeinflussen. An diesem Prozess waren 70% der infrage kommenden Proteine beteiligt. Auch diese Studie ist frei verfügbar (2). In der Zwischenzeit haben 8 Studien begonnen, die die Wirkung einer Supplementation mit Vitamin D in verschiedenen Dosierungen (bis zu 200.000 I.E./Tag) auf den Verlauf der COVID-19-Krankheit untersuchen. Es soll geklärt werden, ob eine Supplementation mit Vitamin D in verschiedenen Dosierungen Einfluss auf den Krankheitsverlauf oder insbesondere auf die Immunantwort hat, oder ob sie die Entstehung von ARDS (Acute Respiratory Distress Syndrome / akutes Atemnotsyndrom) oder Thrombosen verhindern kann. Diese Ansätze kann man nur gutheißen. Wir werden über neue Ergebnisse an dieser Stelle oder im Rahmen des Projekts “SonnenAllianz” berichten. Bis dahin kann man nur dringend empfehlen, die kostenlose Kraft der Sonne in gesunden Maßen zu nutzen, den eigenen Vitamin Spiegel ernst zu nehmen (40 - 60 ng/ml) und damit das Beste für sich - und wenn man andere überzeugt - für seine Mitmenschen zu tun. Ihr Jörg Spitz

Quellen:

  1. https://spitzen-praevention.com/2020/07/07/die-wissenschaft-greift-das-thema-auf-vitamin-d-mangel-und-komorbiditaeten-bei-covid-19-patienten/
  2. Biesalski, H. K. (2020) ‘Vitamin D deficiency and co-morbidities in COVID-19 patients – A fatal relationship?’, NFS Journal. Elsevier GmbH, 20, pp. 10–21. doi: 10.1016/j.nfs.2020.06.001.
  3. Glinsky, G. V. (2020). Tripartite Combination of Candidate Pandemic Mitigation Agents: Vitamin D, Quercetin, and Estradiol Manifest Properties of Medicinal Agents for Targeted Mitigation of the COVID-19 Pandemic Defined by Genomics-Guided Tracing of SARS-CoV-2 Targets in Human Cells. Biomedicines, 8(5), 129. doi:10.3390/biomedicines8050129
  4. Laird, J. Rhodes, R.A. Kenny, Vitamin D and inflammation: potential implications for severity of Covid-19, Ir. Med. J. 113 (2020) 81.
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