Der gesunde Darm - Teil 3

08.04.21

Dr. Wolfgang Schachinger

Der gesunde Darm - Teil 3

„Warum sollte ich eine Nahrungsergänzung mit Mineralien einnehmen? Ich ernähre mich doch vollwertig!“  Diese Aussage hören wir oft in unserer Praxis.

Spurenelemente

Zwei Gründe sprechen dafür, Spurenelemente zu substituieren:

  • Erstens enthalten unsere Nahrungsmittel durch die intensive Landwirtschaft heute nur mehr einen Bruchteil der Vitamine und Spurenelemente, die sie noch vor einigen Jahrzehnten als Inhaltsstoffe hatten.
  • Zweitens führt die moderne Lebensweise mit deutlich mehr Stress zu einem höheren Verbrauch an lebensnotwendigen Spurenelementen.

Analysen dieser Vitalstoffe aus dem Vollblut, die wir allen Patienten in unserer Praxis anbieten, zeigen oft gravierende Mängel auf. Die Erfahrungen unserer Patienten mit der Substitution von Spurenelementen zeigt: Lebensenergie, Verdauungskraft und Immunität verbessern sich mit dieser Therapie rasch.

Was sind Spurenelemente?

Darunter versteht man mineralische Substanzen, die in geringen Mengen als Katalysatoren von Stoffwechselprozessen und als Bausteine von Geweben notwendig sind. Dazu gehören Kalium, Magnesium, Kalzium, Kupfer, Zink, Selen, Eisen und Mangan. Hier einige Beispiele: Magnesium ist notwendig für alle Prozesse zur Energiegewinnung im Körper und für An- und Entspannung der Muskulatur. Kalzium brauchen wir als Strukturelement der Knochen. Eisen ist essenziell für den Transport von lebensnotwendigem Sauerstoff im Körper.

Mangel an Spurenelementen

Stehen ein oder mehrere Mineralien nicht in ausreichender Menge zur Verfügung, kommt es zu Funktionsstörungen im Körper. Am bekanntesten sind Muskelkrämpfe bei Magnesiummangel oder Müdigkeit bei Eisenmangel. Eisenmangel Diese Mängel sind keine Seltenheit. Sie betreffen einen großen Teil der Weltbevölkerung und sind bei uns genauso häufig wie in wirtschaftlich schwächeren Regionen der Erde.

Spurenelemente und Darm

Der Darm braucht ausreichend mineralische Vitalstoffe, um normal funktionieren zu können. So bewirkt ein Mangel an Natrium, Kalium und Magnesium, dass die Verdauungssäfte nicht richtig gebildet werden können und der Transport des Verdauungsbreis und auch die Ausscheidungen nicht richtig funktionieren. Wenn die Nahrungsmittel nicht richtig transportiert werden, kommt es im Darm zu Gärungs- und Fäulnisprozessen, also zur Bildung von Ama – toxischen Schlacken. Das hat eine Schädigung der Darmwände zur Folge und führt dazu, dass die Vitalstoffe noch weniger über die Darmwände in den Körper gelangen können. Dieser Zustand wird in der modernen Medizin als „Leaky Gut“ – Löchriger Darm bezeichnet.  Ist der Darm derart verändert, wird die Versorgung mit Vitalstoffen weiter beeinträchtigt. Das ist der Ausgangspunkt vieler chronischer Krankheiten. Subjektiv ist dieser Zustand fast immer mit Unwohlsein im Bauch und chronischer Müdigkeit verbunden.

Leakygut1
Leakygut2

Heilung für den Darm mit Mineralstoffen

Im Ayurveda wurde schon vor Jahrtausenden die Bedeutung von Mineralstoffen und Spurenelementen für einen gesunden Darm erkannt. Zu den klassischen Rohstoffen für einen gesunden Darm gehört eine teerartige Substanz, die als Shilajit bezeichnet wird. Dieser „Steinteer“ wird in den Gebirgsregionen des Himalaya gefunden und ist wesentlicher Bestandteil häufig verwendeter ayurvedischer Zubereitungen. Die Hauptwirkung dieser Präparate ist eine entzündungshemmende und Schleimhaut-heilende Wirkung im Darm. Dabei wird Shilajit in vielen Verarbeitungsschritten an pflanzliche Wirkstoffe gebunden, damit es seine Wirkung entfalten kann. Zu diesen Mitteln gehören die Präparate MA631, MA347 und MA600.  Je nachdem, mit welchen Heilpflanzen Shilajit verarbeitet wird, entstehen unterschiedliche Wirkungsrichtungen. MA631 verbessert die Verdauungskraft Agni und wirkt entzündungshemmend an allen Schleimhäuten des Magen-Darmtrakts. MA347 hat außer dem Darm vor allem die Unterleibsorgane zum Ziel und wirkt dort entschlackend, reinigend und entzündungshemmend. MA600 enthält außer dem mineralstoffreichen Steinteer auch ayurvedisch aufbereitetes Eisen. Dadurch wirkt es nicht nur heilend auf die Schleimhäute des Magen-Darmtrakts, sondern versorgt den Körper mit leicht resorbierbarem Eisen. Im Gegensatz zu konventionellen Eisenmitteln hat es keine Nebenwirkungen wie Verstopfung und Bauchschmerzen.

Mineralische Mittel aus der modernen Medizin

Basenpulver

Viele Menschen leiden an Übersäuerung des Körpers. Im Magen-Darmtrakt wirkt sich das häufig als Gastritis (Magenentzündung), Reflux (Sodbrennen) oder Reizdarm aus. Der Hauptbestandteil von Basenpulver ist Natriumbikarbonat, eine Substanz, die die überschüssige Säure „abpuffert“. Sinnvolle weitere Bestandteile eines guten Basenpulvers sind Kalium- und Magnesiumzitrat.

Zeolith

Zeolith ist ein Sammelbegriff für Mineralien der „Silikate und Germanate“. Diese Stoffe haben die Eigenschaft, wie ein Schwamm toxische Substanzen im Magen-Darmtrakt aufzusaugen. Das ist sehr hilfreich in Situationen, bei denen chronische Entzündungen oder Belastungen mit Schwermetallen zu Funktionsstörungen des Darms führen. Moderne Studien zeigen, dass mit der Anwendung von Zeolith entzündliche Darmerkrankungen und Folgeerscheinungen von Schwermetallbelastungen beseitigt werden können.

Magnesium

Dieses Spurenelement ist für den richtigen Tonus der Muskulatur des Darms zuständig. Vor allem bei Menschen mit Vata-Konstitution führt ein Mangel an Magnesium zu Verkrampfungen im Darm. Regelmäßige Substitution von Magnesium hilft, die tägliche Stuhlentleerung zu gewährleisten. Für Reinigungskuren eignen sich auch Magnesiumzubereitungen wie Glaubersalz oder Bittersalz.

Selen

Der Darm ist Mittelpunkt des Immunsystems. Selen ist das wichtigste Spurenelement für ein normal funktionierendes Immunsystem.

Zink

Dieser Vitalstoff ist unerlässlich für die normale Funktion aller Schleimhäute und der Haut. Bei chronischen Entzündungen der Darmschleimhäute und bei vielen Hautkrankheiten ist ein Zinkmangel ursächlich beteiligt. Eine besonders schonende Form der unterstützenden Versorgung mit Zink bietet das ayurvedische Multimineralpräparat MA1665.

Vitalstoffanalyse

Ob oder welche Mineralstoffe Ihnen fehlen, kann man am besten mit einer Vitalstoffanalyse aus dem Vollblut feststellen. Diese Untersuchung zeigt an, wie es um die Versorgung der Körperzellen mit den Spurenelementen gestellt ist. Konventionelle Blutuntersuchungen zeigen „nur“, ob im Serum (Blutflüssigkeit) bestimmte Mineralstoffe vorhanden sind. Das drückt jedoch nicht einen eventuellen Mangel an Spurenelementen in den Zellen aus. In unserer Praxis bieten wir bei jeder Blutuntersuchung eine derartige Vollblutanalyse der Vitalstoffe an.

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Zusammenfassung

Sowohl aus der Sicht des Maharishi AyurVeda als auch der modernen Medizin sind mineralische Spurenelemente essenziell für den gesunden Darm. Traditionelle ayurvedische Zubereitungen bewirken, dass Mineralstoffe an pflanzliche Substanzen gebunden werden und dadurch aufgenommen werden können, ohne den Darm zu reizen. Fortsetzung folgt (Probiotika, äußere Anwendungen und Reinigungstherapien)

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