Sabrina Schachinger, BSc MBA

Nach meinem Masterstudium in Amerika war ich auf der Suche nach einem 30-Stunden/Woche Job. Ich wollte mich neben meiner Arbeit auch meinen Hobbies widmen können. 2013 habe ich dann einen 50-Studen Wochenjob gefunden, der mir sehr viel Spaß gemacht hat, obwohl er auch sehr herausfordernd war. Anfang 2015 ist der Bruder meines Mannes tödlich verunglückt – mit 27 Jahren. Da habe ich plötzlich wieder stark an unserer gesellschaftlichen Arbeitsmoral gezweifelt. Was ist wirklich wichtig im Leben? Worauf schaut man zurück, wenn man im Alter sein Leben revuepassieren lässt? Sicherlich nicht auf die langen Abende im Büro.

Daher habe ich recht kurzfristig im März 2015 gekündigt und für 3 Tage in der Woche bei der Maharishi Ayurveda GmbH begonnen. Da ich in Salzburg wohne, war es sinnvoll nur 3 Tage pro Woche zu arbeiten und währenddessen bei meinen Eltern zu wohnen. Recht schnell habe ich jedoch bemerkt, dass in der Firma viele Prozesse optimiert werden müssen und das dies mehr Zeit in Anspruch nehmen wird. So sind über die Jahre immer mehr Stunden dazugekommen.

Als 2017 meine Tochter auf die Welt kam, war klar, dass sich das typische Karenzmodell für mich nicht ausgehen wird. Jeder der/die in einem Familienbetrieb arbeitet, weiß wie das läuft. Es macht jedoch Spaß sich in meinem Job so flexibel bewegen zu können. Läuft es bei mir Zuhause einmal nicht so rund, ist es kein Thema, wenn ich nicht in die Firma komme. Das schätze ich an meiner Arbeit sehr. Mir ist es wichtig, dass ich Beruf und Familie vereinbaren kann. Meine Tochter ist ganz oft mit im Betrieb, sie kennt unsere Kurgäste, läuft mit unseren Mitarbeiterinnen ins Lager und hilft mit, wenn sie Lust dazu hat. Das genieße ich sehr. Mein „Dorf“ sind eben auch unsere Mitarbeiterinnen und das finde ich schön. Meine Tochter nimmt sie als Teil der Familie war und das macht einen tollen Betrieb aus.

Mein Hauptaufgabengebiet in der Maharishi Ayurveda GmbH ist die Vermarktung und Entwicklung unserer Produkte und die Organisation und Führung des Betriebes.
Meine Mama mag es nicht, wenn ich sage, mein Job nennt sich „Mädchen für alles“ Aber tatsächlich ist es das. Ich helfe da aus, wo es gerade notwendig ist. Es kann immer wieder sein, dass ich die Buchhaltung mache, Ware von Lieferanten auspacke oder Produkte etikettiere. In einem so kleinen Betrieb muss man einfach immer wieder in anderen Bereichen einspringen. Das ist zwar teilweise auch sehr herausfordernd, aber eben auch abwechslungsreich. Ich genieße es, wenn ich nach einem langen Tag vor dem PC am nächsten Tag auch mal das Lager aufräumen kann.

Meine größten Herausforderungen im Job sind auch gleichzeitig die Dinge, die mir am meisten Spaß machen. Mich in neue Gebiete vorwagen, in denen ich kein fundiertes Wissen habe. Manchmal vermisse ich die Strukturen, die ein großer Betrieb bietet. Hier gibt es eigene Abteilungen, die zum Beispiel eine neue Rechtslage erörtern und danach die wichtigen Punkte an anderen Abteilungen weitergeben.

Die nicht vorhandenen Prozesswege und einfachen Strukturen sind jedoch unsere Stärke, so können wir viel schneller und flexibler auf Änderungen im Markt bzw. Kundenwünsche reagieren und können Probleme auch viel „unbürokratischer“ lösen. Dies lässt viel Handlungsspielraum offen und so haben viele neue Ideen Platz.

Ich freue mich auf die Zukunft und unser neues Firmengebäude in Geboltskirchen. Dort werden wir endlich genug Platz für unsere Waren haben und auch alle Schwerpunkte des Ayurvedas in einem Haus anbieten können. Ich denke, die Kurerfolge und -erfahrungen unserer Kundinnen werden sich noch mehr steigern, wenn sie alles in einem Haus vorfinden. Nächtigung, Behandlungen, Betreuung und Verpflegung.

Sabrina ist seit März 2022 in Karenz