Interview mit Dr. med. Wolfgang Schachinger:
Welche Vitalwerte sind für die hormonelle Balance wichtig?
Warum ist es wichtig, die Vitalwerte im Zusammenhang mit Hormonen zu untersuchen?
Weil unser Hormonsystem auf eine feine biochemische Balance angewiesen ist – und diese hängt ganz wesentlich von der Versorgung mit bestimmten Mikronährstoffen ab. Wenn diese fehlen, geraten auch die Hormone ins Ungleichgewicht. Typische Beschwerden wie Zyklusstörungen, Schlafprobleme, Erschöpfung oder Stimmungsschwankungen lassen sich oft nicht allein durch die Gabe von Hormonen lösen, sondern brauchen eine umfassendere, funktionelle Diagnostik.
Welche Vitalstoffe sind hier besonders relevant?
Da gibt es einige – besonders wichtig sind Eisen, Zink, Magnesium, Selen, Vitamin D sowie bestimmte B-Vitamine. Diese sind direkt an der Bildung, Umwandlung oder am Abbau von Hormonen beteiligt. Zum Beispiel braucht die Schilddrüse Selen, um T4 in das aktive T3 umzuwandeln. Oder Magnesium – es unterstützt die körpereigene Progesteronbildung und wirkt gleichzeitig stressregulierend. Auch Vitamin D hat hormonähnliche Funktionen und beeinflusst unter anderem den Zyklus, das Immunsystem und die Stimmung.
Reicht eine normale Blutuntersuchung beim Hausarzt dafür aus?
Meist nicht. Die klassische Serumanalyse misst nur, was im Blut „frei schwimmt“. Aber viele Mikronährstoffe – zum Beispiel Magnesium oder Zink – sind hauptsächlich in den Zellen gespeichert. Deshalb arbeiten wir bei somamed mit sogenannten Vollblutanalysen, die ein realistischeres Bild der tatsächlichen Versorgungslage geben. Gerade bei chronischer Erschöpfung, hormonellen Beschwerden oder auch in den Wechseljahren ist das sehr aufschlussreich.
Wann würden Sie eine Infusionstherapie empfehlen?
Immer dann, wenn ein deutlicher Mangel besteht, die Aufnahme über den Darm erschwert ist – etwa durch Stress, Medikamente oder Darmerkrankungen – oder wenn schnell ein Effekt erzielt werden soll. Das ist besonders bei Erschöpfungszuständen, die viel mit dem hormonellen Ungleichgewicht zu tun haben, empfehlenswert. Eine gezielte Vitalstoffinfusion kann zum Beispiel mit Magnesium, B-Vitaminen, Vitamin C oder auch Aminosäuren helfen, den Körper wieder in seine Kraft zu bringen. Besonders bei hormonellem Ungleichgewicht in Kombination mit Erschöpfung oder PMS setzen wir das gerne ein.
Wie sieht es mit Eiseninfusionen aus?
Ein häufiger, aber oft unterschätzter Faktor. Ein zu niedriger Eisenwert – vor allem ein niedriger Ferritinwert – kann zu Haarausfall, Müdigkeit, Zyklusstörungen und depressiver Verstimmung führen. Aber man muss genau hinsehen: Eiseninfusionen machen nur Sinn, wenn auch tatsächlich ein relevanter Mangel vorliegt und keine stille Entzündung im Körper besteht. Deshalb prüfen wir bei somamed immer auch Entzündungsmarker wie das CRP, bevor wir Eisen geben.
Was würden Sie Patientinnen empfehlen, die unter hormonellen Beschwerden leiden?
Zuerst hinschauen – nicht einfach Hormone substituieren z.B. in Form einer Anti Baby Pille oder Hormonspirale, sondern Ursachen verstehen. Bei somamed kombinieren wir schulmedizinisches Wissen mit funktioneller Diagnostik und ayurvedischer Erfahrung. Das heißt: Wir analysieren Vitalstoffstatus, Hormonspiegel, Lebensstil und manchmal auch das vegetative Nervensystem. Erst auf dieser Basis entsteht ein Therapiekonzept, das wirklich individuell passt – und nachhaltig wirkt.
Welche Laborwerte sollte man bei hormonellen Beschwerden unbedingt messen lassen?
Das hängt von der individuellen Situation ab – aber einige Werte gehören zur Basisdiagnostik und sollten bei hormonellen Beschwerden immer geprüft werden. In unserer Praxis schauen wir bei jeder Frau gezielt auf das Verhältnis von Östrogen zu Progesteron, weil gerade dieses Gleichgewicht entscheidend für Wohlbefinden, Zyklusregulation und hormonelle Stabilität ist.
Wichtige Laborparameter sind:
- Schilddrüsenwerte: TSH, freies T3 und freies T4, ggf. auch TPO-Antikörper
- Östradiol und Progesteron – immer in der richtigen Zyklusphase gemessen
- FSH und LH – je nach Alter und Zyklus
- Cortisol (Tagesprofil als Speicheltest), DHEA – zur Beurteilung der Stressachse
- Vitamin D (25-OH-D3)
- Ferritin (Speichereisen) und Transferrinsättigung
- Homocystein oder andere Methylierungsmarker – geben Hinweise auf die Fähigkeit des Körpers, Hormone abzubauen und zu entgiften
- Omega-3-Index – ein oft übersehener, aber wichtiger Marker: Ein zu niedriger Omega-3-Spiegel erhöht das kardiovaskuläre Risiko, gerade bei Stressbelastung. Gleichzeitig schützt eine gute Versorgung vor der Oxidation von Cholesterin – dem Grundbaustein vieler Hormone.
Diese Kombination hilft uns, ein ganzheitliches Bild zu bekommen – nicht nur, ob Hormone aus dem Gleichgewicht geraten sind, sondern auch warum.
Welche weiteren Maßnahmen ergänzen die Blutanalysen und Infusionstherapien, um das hormonelle Gleichgewicht nachhaltig zu fördern?
Die Laboranalysen sind ein wichtiger Ausgangspunkt – aber erst durch die richtige Kombination aus innerem Wissen durch Pulsdiagnose und Anamnese, moderner Diagnostik und gezielter Therapie entsteht echte Balance. Bei somamed arbeiten wir daher integrativ: Neben Infusionstherapien kommen auch bioidente Hormone, Heilpflanzen und ayurvedische Ansätze wie die Reinigungskuren zum Einsatz.
Gerade bei hormoneller Erschöpfung, Zyklusbeschwerden oder in den Wechseljahren setzen wir sehr gezielt pflanzliche Mittel ein – zum Beispiel:
- Ashwagandha, um das Nervensystem zu stabilisieren und die Nebennieren zu stärken
- Shatavari, das im Ayurveda als Frauen-Tonikum gilt und den Östrogenstoffwechsel unterstützt
- Brahmi, zur mentalen Stärkung, besonders bei Schlafproblemen und innerer Unruhe
- Mönchspfeffer, bei PMS, Zyklusunregelmäßigkeiten und Progesteronmangel
Wenn notwendig, ergänzen wir das durch niedrig dosierte bioidente Hormone – aber immer individuell angepasst. Ziel ist nicht nur „Hormone zu ersetzen“, sondern das Gleichgewicht wiederherzustellen, das der Körper selbst halten kann.
Diese Kombination aus westlicher Labordiagnostik und ganzheitlicher Therapie ist für viele Patientinnen ein echter Wendepunkt – weil sie sich damit endlich wirklich gesehen und verstanden fühlen.
Was erleben Patient:innen, wenn sich ihr hormonelles Gleichgewicht verbessert?
Oft hören wir Sätze wie: „Ich fühle mich wieder wie ich selbst.“ Der Schlaf wird besser, die Stimmung stabiler, die Erschöpfung lässt nach – und viele spüren wieder mehr Lebenskraft und innere Ruhe. Das ist für uns der schönste Beweis, dass Körper und Hormone in Balance sind.inden und neutralisieren gelöste Stoffwechselrückstände. Diese Anwendung fördert die Durchblutung, stärkt den Lymphfluss und wirkt deutlich entzündungshemmend.
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