Gesunde Haut in der kalten Jahreszeit - Teil 2

16.10.20

Dr. Wolfgang Schachinger

Gesunde Haut in der kalten Jahreszeit - Teil 2

Nun ist der Sommer endgültig vorbei und der Herbst regiert. In Begriffen des Ayurveda heißt das: die Pitta-Jahreszeit wurde von der Vata-Jahreszeit abgelöst.

Haben Sie schon etwas in Ihrem Tagesablauf umgestellt, um besser auf die Qualitäten von Vata reagieren zu können?

Die Qualitäten von Vata sind unter anderem Kälte und Trockenheit. Vermehrt heißes Wasser und Tees zu trinken, gleicht diese Qualitäten aus. Vata ist außerdem das subtilste und empfindsamste der drei Doshas. Deswegen ist es wichtig, die äußere Hülle unseres Körpers, die Haut, jetzt besonders zu schützen.

Zum Schutz vor allen ungünstigen Einflüssen von außen und zur Kräftigung der inneren Harmonie empfehlen die klassischen Texte Ölmassagen. Besonders luxuriös sind Ölmassagen, wenn sie von geschulten Therapeuten durchgeführt werden, wie z.B. bei den Maharishi Ayurveda Pancha Karma Kuren in unserem Haus.

Aber auch Selbstölmassagen sind höchst angenehm und erfüllen den gleichen Zweck. Sehen Sie hier unser Video der ayurvedischen Ölmassage.

Welches Öl sollten Sie dazu verwenden?

Je nach Dosha-Qualität der Haut sind verschiedene Öle besonders günstig. Allgemein kann man sagen, dass die Öle, die zur Massage verwendet werden, „gereift“ sein sollen. Das heißt, dass sie einmalig kurz auf ca. 100°C erwärmt werden. Dadurch werden sie dünnflüssiger und Schwebstoffe, die bei der Massage ungünstig sind, flocken aus und werden abgefiltert. Gereifte Öle ziehen besser in die Haut ein und nähren deswegen die verschiedenen Hautschichten wirksamer.

Aufbau der Haut

hautschichtenDie Haut und das Unterhautbindegewebe sind in Schichten aufgebaut. Fette sind essenzielle Bestandteile aller Schichten. Wenn die Haut austrocknet, fehlt meistens nicht nur Wasser, sondern auch Fett im Aufbau der Haut. Sie wird dadurch runzelig und schuppt schneller ab. Sie kann auch ihre Aufgaben als Schutzorgan des Körpers weniger gut erfüllen, ganz abgesehen vom ungünstigen kosmetischen Effekt einer faltigen Haut.

Für die Bildung kräftiger Nägel und Haare sind nicht nur Mineralstoffe wie Zink und Kieselsäure nötig. Auch hier spielen Fette als Strukturelemente eine wichtige Rolle.

Mandelöl

Das Mandelöl ist besonders fein und dünnflüssig. Es ist am besten für zarte und empfindliche Haut geeignet. Deswegen wird es in der Babypflege und bei der Gesichtskosmetik am meisten verwendet. Es ist nährend und hat eine leicht kühlende Wirkung.

Im Rahmen einer Ganzkörper-Selbstmassage kann der Bereich mit der empfindlichsten Haut, Gesicht und Hals, mit Mandelöl behandelt werden, während die anderen Körperteile mit Sesamöl massiert werden.

Gereiftes Sesamöl

Ein natives Sesamöl ist besonders dickflüssig und erwärmend. Durch das Reifen (einmalige Erwärmung bis 100°C) wird es deutlich dünnflüssiger und dringt dadurch gut in die Poren der Haut ein. Von der ayurvedischen Energie gleicht es vor allem Vata, aber auch Kapha aus. Pitta wird vermehrt. Deswegen sollten Menschen mit typischer Pitta-Haut (Neigung zu Rötung und Entzündungen) andere Öle verwenden.

Auch für Menschen mit Vata-Haut (trocken, rissig, faltig) und mit Kapha-Haut (ölig mit grober Hautfelderung) ist gereiftes Sesamöl vor allem in der kalten Jahreszeit empfehlenswert. Nach der Anwendung wärmt es den ganzen Körper und schützt die Haut vor den schädlichen Einflüssen der Kälte.

Heilkräuteröle

massage-lTraditionell wird Sesamöl als Trägersubstanz für Heilkräuter verwendet. Diese Zubereitungsart finden Sie in unseren selbstgereiften Ölen MP1 und MP4, und in den Vata-, Pitta- und Kapha-Massageölen von Maharishi AyurVeda.

Die moderne Forschung hat gezeigt, dass die Haut Heilinformationen aus Kräutern und Medikamenten sehr gut aufnehmen kann. Auf dem Weg über die Haut kommen die Substanzen der Heilpflanzen zu den Zielorganen, bevor sie im Leberkreislauf verändert und möglicherweise deaktiviert werden.

In den klassischen Texten wird die Verwendung von Heilkräuterölen stark bevorzugt.

Olivenöl

Während kaltgepresstes natives Olivenöl eines der besten Öle für die Ernährung ist, sollte für die Anwendung als Massageöl ein dünnflüssigeres gereiftes Olivenöl verwendet werden.

Olivenöl ist süßlich bitter und hat kühlende Eigenschaften. Deswegen ist es vor allem zur Ölmassage in den Sommermonaten geeignet oder als Alternative zu Sesamöl, wenn dieses durch seine erhitzende Eigenschaft Hautreizungen verursacht.

Rizinusöl

Rizinusöl wird im Ayurveda vorwiegend innerlich als besonders wirkungsvolles und sanftes Mittel zur Darmreinigung bei der sogenannten Virechana-Therapie verwendet. Rizinusöl ist stark erwärmend und hat einen süßen, scharfen, nussigen Geschmack.

Die Anwendung für die Darmreinigung sollte ärztlich überwacht werden. Zurecht wird vor einer missbräuchlichen Daueranwendung als Abführmittel für täglichen Gebrauch gewarnt. Bei der ayurvedischen Virechana-Therapie dient es jedoch dazu, den Dünndarm, indem sich durch eine gezielte Vorbereitungstherapie Krankheitstoxine (Ama) angesammelt haben, gründlich zu entleeren. Dadurch wird auch ein Teil einer möglicherweise ungünstigen Darmflora entfernt. Nach der Darmreinigung ist es dadurch möglich, „gesündere“ Darmkeime anzusiedeln.

Rizinusöl wird wegen seiner nährenden, juckreiz- und entzündungshemmenden Wirkung auch äußerlich verwendet. Typische Anwendungen sind Einreibungen der Kopfhaut bei Haarausfall und Kopfschuppen, Umschläge bei entzündeten Gelenken und warme Bauchwickel bei Blähungskoliken.

Zusammenfassung

Für ayurvedische Ölmassagen sollten gereifte Öle verwendet werden, weil diese dünnflüssiger sind und besser durch die Poren der Haut eindringen. Dadurch können sie ihre eigene nährende Wirkung und ihre Funktion als Trägerstoff von Heilkräutern besser erfüllen.

Je nach Hauttyp und Jahreszeit sollten wärmende oder kühlende Öle verwendet werden. Zu den kühlenden Ölen gehören Mandel- und Olivenöl, zu den wärmenden Sesam- und Rizinusöl.

Lesen Sie in "Gesunde Haut in der kalten Jahreszeit - Teil 1" welche Ernährung für gesunde Haut wichtig ist.

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