Im Frühling kommt es durch das Aufkeimen der Natur zu einer Vermehrung von Kapha. Diese Veränderung betrifft die Umwelt ebenso wie jeden einzelnen Menschen. Was bedeutet ein Mehr an Kapha?

Kapha in Balance

Wenn man in Balance ist, führt dieses zusätzliche Kapha zu neuen Kräften. Nach dem dunklen Winter macht es Freude, die Ideen, die in der kalten Jahreszeit geboren wurden, in die Tat umzusetzen. Wir nutzen die im Winter aufgebauten Kraftreserven, um Projekte zu realisieren. Dabei können wir die Natur in ihrer unendlichen Schöpfungskraft nachahmen. Gleichzeitig mit dem Erblühen der Natur, dem frischen Grün und den süßen Düften haben wir die Chance und die Kraft, unserem Leben neue Dimensionen hinzuzufügen.

Kapha im Ungleichgewicht

Wenn Kapha in der Natur zunimmt, entsteht auch in unserem Körper ein Mehr an Kapha. Wenn wir diese erdige Energie nicht nutzen können, weil unsere Kommunikationskanäle blockiert sind, dann bleiben die Säfte ungenutzt im Körper und belasten ihn. Das führt zur typischen Frühjahrsmüdigkeit, zu Ansammlungen von Schleim und Körpersekreten, zu Infekten, zu Übergewicht und Fettansammlungen. Pollenallergie ist eine Möglichkeit, wie sich ein Zuviel an Kapha ausdrückt.

Dieses Zuviel an Kapha wird häufig durch Ansammlungen von Ama (Unverdautem) bewirkt und verstärkt. Ama entsteht im Verdauungstrakt, wenn er durch zu häufige und zu schwere Mahlzeiten überlastet ist, und in unseren Geweben, wenn durch spätes Essen die Regeneration der Zellen (Autophagie) verhindert wird.

Wie funktioniert Kapha-Ausgleich?

Wenn man Kapha ausgleichen möchte, muss man Körpersubstanz reduzieren, den Stoffwechsel aktivieren und den Geist in Schwung bringen. Kapha ist von Natur aus kalt, schwer, langsam und unbeweglich. Diese Qualitäten, die eben Müdigkeit, Schweregefühl und Stoffwechselprobleme mit sich bringen, müssen durch die Qualitäten warm, leicht, agil und beweglich ausgeglichen werden. Wie schaffen wir das?

1. Ama reduzieren mit regelmäßiger Detox

Zuerst ist leichte Ernährung notwendig. Das bedeutet: Verzicht auf schwere Nahrungsmittel wie Fleisch, Wurst und Käse. Weiters größere Abstände zwischen den Mahlzeiten, wenn möglich auch die eine oder andere Mahlzeit auslassen.

Bei akuten Allergie-Attacken ist es am besten, vorübergehend auf alle Milchprodukte zu verzichten.

Viele Menschen üben in der Fastenzeit freiwillig etwas Verzicht. Das ist genau der richtige Zugang. Wer diesen Verzicht systematisieren möchte, kann eine Reinigungskur absolvieren. Hier bietet der Ayurveda eine große Vielfalt an Möglichkeiten (Kräuter-Entschlackung, Pancha Karma). Im Jahreslauf ist das Frühjahr die beste Zeit für Detox-Maßnahmen.

2. Wärmende und Stoffwechsel anregende Gewürze und Lebensmittel

Das erste Grün sprießt. Die Kräuter, die jetzt wachsen, sind besonders reich an wärmenden und entschlackenden Inhaltsstoffen. Die Natur schenkt uns genau das, was wir jetzt brauchen!

Machen Sie Ihren nächsten Spaziergang zu einer Au oder einem Bachlauf und pflücken Sie Bärlauch, Kresse und die ersten Brennnessel-Sprossen. Diese können Sie fein gehackt oder kurz in Ghee angeröstet Ihren Speisen beifügen.

Zwei ayurvedische Heilpflanzen sind jetzt besonders wertvoll: Pippali (Langer Pfeffer) mit seinen antihistaminischen Qualitäten und Tulsi (Schwarzes Basilikum) als Wohltat für alle Schleimhäute.

Pippali kann als Gewürz allen Speisen beigefügt werden, Tulsi gibt es als Tee und ist auch in mehreren ayurvedischen Fertigprodukten enthalten.

3. Nasya als Ausleitungs-Therapie

Von den ayurvedischen Ausleitungstherapien ist Nasya am wirkungsvollsten, um Kapha auszugleichen. Nasya kann man in einer milden Form selbst ausüben. Diese Anwendung wird als Pratimarsha Nasya bezeichnet. Dabei wird das Nasya-Öl MP16 mit einem Finger an die Nasenöffnung gebracht und sanft nach oben gezogen. Nach kurzer Einwirkzeit sollte man ausschnäuzen.

Nasya im Rahmen einer Pancha Karma Therapie wird eingesetzt bei chronischen Nebenhöhlenbeschwerden, Kopfschmerzen, Bronchitis, Asthma und Heuschnupfen.

4. MA1788 als Rasayana

Das ayurvedische Fertigprodukt MA1788 enthält mehrere Heilpflanzen, die Entzündungen und allergische Reaktionen an den Schleimhäuten in Schach halten können. Tulsi, Kurkuma, Ingwer und Süßholz beruhigen gemeinsam gereizte Nasen und Bronchien.

5. Heißwasser trinken

Das Beste und Einfachste kommt zum Schluss: Heißes, mehrere Minuten gekochtes Wasser bringt Wärme, Leichtigkeit und Bewegung in den Stoffwechsel. Altlasten und Ama werden abtransportiert, ausgetrocknete Zellen und Gewebe werden rehydriert.

Haben Sie in diesem Frühjahr schon Ihre Heißwasserkur gemacht? 1 – 2 Tage bringen schon etwas, 3 – 6 Tage sind ganz gut, aber 7 Tage sind optimal. Trinken Sie halbstündlich einige Schlucke, idealerweise vom Aufstehen bis zum Schlafen.

Gesund ins Frühjahr starten

Wenn Sie sich an unsere 5 Säulen der Gesundheit halten, starten Sie mit Sicherheit gesund ins Frühjahr. Egal ob zur Vorsorge oder zur (Selbst-) Behandlung, hier finden Sie die guten Tipps für ein gesundes Leben.

Zusammenfassung

In der Kapha-Zeit des Jahres dominieren in Körper und Umgebung die Qualitäten kalt, schwer und langsam. Durch warme Anwendungen, leichte Ernährung und etwas Bewegung können wir ein Ungleichgewicht von Kapha verhindern oder beseitigen.