Da das Verdauungsfeuer in unserer Klimazone mittags am stärksten ist, sollte das Mittagessen die Hauptmahlzeit des Tages sein und zwischen 11 und 14 Uhr stattfinden. Das ist die Pitta-Zeit des Tages. Das Frühstück fällt in die Kapha-Zeit und nährt unseren Körper besonders gut.

Einfluss auf das Körpergewicht

Wer also Gewicht zunehmen oder erhalten möchte, sollte kräftig frühstücken. Wer abnehmen möchte, soll in der Kapha-Zeit des Tages besonders leicht essen oder nur durch einen Verdauungstrunk (Pachana) das innere Feuer in Schwung bringen.

Der Zaubertunk für die gute Verdauung

Pachanas sind Zubereitungen mit scharfer, salziger und/oder bitterer Geschmacksrichtung. Sie bewirken eine rasche Bildung von Verdauungssäften im Magen-Darm-Trakt und damit eine Anregung der Verarbeitung unserer Nahrung. Gute Verarbeitung und Verbrennung ist wichtig, damit Nahrungsmittel voll aufgeschlossen und Altlasten ausgeschieden werden können. Ein typisches Pachana ist heißes Wasser mit Ingwer (frisch oder Pulver), Zitronensaft und Salz oder Honig. Auf nüchternen Magen getrunken, bewirkt dieser „Tee“, dass Agni richtig in Schwung kommt. Weitere Pachanas sind unsere DigesTees für Vata, Pitta und Kapha. Bei überschießendem Pitta und/oder während einer Entgiftungskur ist Basenpulver ein hervorragender Morgentrunk.

Abendessen oder Frühstück?

Den meisten Menschen fällt es leichter, auf das Frühstück zu verzichten als auf das Abendessen. Eines ist sicher: je später und schwerer ein Abendessen ist, umso gravierender sind die gesundheitlichen Schäden. Dabei sprechen wir nicht von einem außergewöhnlichen Festessen, sondern von der Gewohnheit, mehrmals pro Woche ein kräftiges, spätes Abendessen zu sich zu nehmen.

In vielen Familien ist das Abendessen die einzige Möglichkeit, ein gemeinsames Mahl einzunehmen. Wenn das so ist, dann muss das Abendessen früh, leicht und bekömmlich sein. Es kann z.B. aus einer Suppe oder einer Tasse (Gewürz-) Milch (Kuh-, Ziegen-, oder Pflanzenmilch) bestehen.

Ein leichtes Abendessen ist auch dann wichtig, wenn es darum geht, kein Gewicht zu verlieren.

Wenn nicht irgendwelche gravierenden Gründe für ein Abendessen sprechen, sollte man das Frühstück bevorzugen.

Unsere 5 Tipps für das Frühstück:

1. Essen Sie nur, wenn Sie hungrig sind.
   Warten Sie am besten 1 – 2 Stunden nach dem Aufstehen, bevor Sie Ihre erste Mahlzeit zu sich nehmen. Gleich nach dem Aufstehen sollten Sie reichlich Wasser, einen Verdauungstee oder Basenpulver zu sich nehmen.
2. Frühstücken Sie nur so viel, dass Sie mittags wieder ordentlich hungrig sind.
   Dieser Hunger ist ein Zeichen, dass das Frühstück verarbeitet ist.
3. Passen Sie die Qualität Ihres Frühstücks an Ihr Dosha an. 
   Vata nahrhaft, Pitta leicht, Kapha flüssig
4. Reduzieren Sie Ihren Konsum an koffeinhaltigen Getränken!
   Siehe unten.
5. Genießen ist wichtig!
   Nur wer genießt, ist mit voller Achtsamkeit dabei und kann dadurch alles verdauen. Und nicht vergessen: Genießen beginnt mit Kauen!

Koffein oder nicht – das ist hier die Frage

Ein Großteil der erwachsenen Bevölkerung trinkt zum oder anstatt Frühstück koffeinhaltige Getränke. Manche trinken auch untertags oder nach dem Mittagessen Kaffee. Wie kann man den Konsum von Koffein/Thein aus ayurvedischer Sicht beurteilen?

Wirkung von Koffein

Koffein wirkt anregend, beschleunigt den Herzrhythmus, wirkt erwärmend und säuert den Körper an. Das führt vor allem zu einer Zunahme von Vata und Pitta.

Koffeinabhängigkeit

Der Abbau von Koffein im Körper dauert viele Stunden. Die sogenannte Halbwertszeit von Koffein im menschlichen Körper beträgt 4 – 8 Stunden. Das heißt: nach 4 – 8 Stunden ist die Hälfte des eingenommenen Koffeins verarbeitet. Das heißt aber auch, dass 16 Stunden nach Kaffeekonsum noch ein Viertel des eingenommenen Koffeins wirkt, nach 32 Stunden noch ein Sechzehntel.

Wer also jeden Tag auch nur eine Tasse Kaffee trinkt, hat immer etwas Koffein im Blut. Das führt zu einer starken Gewöhnung oder Sucht. Spätestens bei einer Koffeinpause über 24 – 36 Stunden treten Entzugserscheinungen auf: rasende Kopfschmerzen, Unruhe, Kreuz- und Gliederschmerzen. Es kann je nach Grad der Abhängigkeit einen oder mehrere Tage dauern, bis diese Beschwerden wieder abklingen.

Koffeinpausen

Daraus ergibt sich: wer ein unabhängiges Leben führen möchte, sollte unbedingt mehrmals im Jahr eine Koffeinpause machen, die eine oder mehrere Wochen dauert. So lange dauert es nämlich, bis die Langzeitwirkungen von Koffein abgeklungen sind.

Am besten ist es, Kaffee oder Schwarztee nicht gewohnheitsmäßig ein- oder mehrmals täglich zu trinken, sondern nur anlassbezogen höchstens ein paar Mal pro Woche.

Koffein und die drei Doshas

Vata

Vata wird durch Koffein verstärkt. Vata-Menschen reagieren mit Unruhe und Nervosität und sollten besonders sorgfältig mit Kaffeekonsum umgehen. Bei Neigung zu Schlafstörungen ist es besser, Kaffee ganz zu meiden.

Empfehlung zur Vata-Zubereitung: mit etwas Milch, Sahne oder Pflanzenmilch, Kardamom und Zimt.

Pitta

Pitta wird durch Koffein hitzig und aggressiv. Pitta-Menschen übersäuern sehr leicht nach Kaffeekonsum und können Sodbrennen oder Reflux bekommen.

Empfehlung zur Pitta-Zubereitung: Kardamom, Kokosmilch oder Mandelmilch zugeben.

Kapha

Kapha profitiert am ehesten von moderatem Kaffeekonsum. Kaffee regt den Geist, aber auch den Transport des Verdauungsbreis und die Gallensekretion an. Das kann bei müden, trägen Kapha-Typen ein Vorteil sein.

Empfehlung zur Kapha-Zubereitung: am besten schwarz trinken, gewürzt mit Zimt und Ingwer.

Zusammenfassung

Frühstück ist die zweitwichtigste Mahlzeit des Tages. Je nach führendem Dosha sollte es nahrhaft, leicht oder flüssig sein. Warten Sie ab, bis ein gutes Hungergefühl spürbar ist und essen Sie nie zu viel!

Koffein aus Kaffee, Schwarz- oder Grüntee führt zu innerer Unruhe und Gewöhnung. Trinken Sie deswegen Kaffee nicht gewohnheitsmäßig täglich! Halten Sie mehrwöchige Kaffeepausen ein, die Fastenzeit ist eine gute Gelegenheit dafür.