Ein gesunder Darm ist entscheidend für Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Der Darm beheimatet das „intestinale Mikrobiom“ – die Ansammlung von Milliarden Darmkeimen, die in ständigem Stoffaustausch mit unserem Körper sind.

Laut Ayurveda ist der Dickdarm der Sitz von Vata. Vata ist nicht nur für Ausscheidung zuständig, sondern reguliert auch Geist, Intellekt, Kreativität und die Beweglichkeit des Körpers. Der Dickdarm wurde vor Jahrtausenden sozusagen als „Sitz des Geistes“ gesehen. Heute ist wissenschaftlich gesichert, dass Langlebigkeit, Stimmungen und Gedächtnis stark mit der Gesundheit des Dickdarms zusammenhängen.

Mikroorganismen aus der Sicht des Ayurveda

Vor Jahrtausenden konnten Mikroorganismen nicht sichtbar gemacht werden. Aufgrund der Übertragung von Krankheiten schlossen die Weisen damals, dass es kleine, unsichtbare Lebewesen geben müsste, die sie als „Krimi“ bezeichneten. Sie wurden in Nahrungsmitteln, auf Werkzeugen, in Wasser und Erde identifiziert. Diese „Krimis“ konnten krank machend (pathogen) oder gesundheitsfördernd sein. Ein Grund für die ayurvedische Empfehlung, nur frische und vorwiegend gekochte Nahrung zu sich zu nehmen, ist das Wissen, dass abgestandenes Essen und Ungekochtes sehr wahrscheinlich krankmachende „Krimis“ enthalten.

Ayurvedische Therapie von krankmachenden Keimen

Jedes Lebewesen braucht Nahrung. So auch die „Krimis“. Allerdings brauchen krankmachende Keime ein anderes Milieu als gesundheitsfördernde Bakterien. Im Altertum waren Bitterkräuter und „pflanzliche Antibiotika“ wie Neem wichtige Mittel gegen pathogene Keime. Noch wichtiger jedoch waren Anwendungen, die den Nährboden, das Milieu der Keime, änderten. Das sind die bis heute hochwirksamen Ausleitungstherapien aus dem Pancha Karma.

Darmflora als natürliche „Apotheke“

Mit der Entdeckung der Bakterien im 18. und 19. Jahrhundert begann auch die Erforschung der Darmflora. Im 19. Jahrhundert entdeckte der deutsche Kinderarzt Dr. Escherich die ersten Darmkeime, die auch nach ihm benannt wurden. Inzwischen sind tausende verschiedene Spezies bekannt.

Im Jahr 1999 entdeckte die Wissenschaft den Zusammenhang zwischen Darm und Hirn, der im Ayurveda schon Jahrtausende bekannt war. Der amerikanische Forscher Dr. Michael Gerson sprach vom „Zweiten Gehirn“ bzw. „Darmhirn“, nachdem er entdeckt hatte, dass 95% des Botenstoffes Serotonin im Darm produziert wird. Serotonin ist der wichtigste Botenstoff für gute Laune. Wenn er fehlt, entstehen Depressionen.

Inzwischen weiß man, dass nicht nur der Darm sondern auch die Haut, der Respirationstrakt, die Vagina und der Mund ihr eigenes Mikrobiom haben, das für die Gesundheit der jeweiligen Organe und des gesamten Körpers von großer Bedeutung sind.

Stress und Mikrobiom

Laut Ayurveda ist der Dickdarm für mentale Stabilität zuständig. Störungen der Darmgesundheit führen zu „Vata-Störungen“ mit Unruhe, Ängsten, Schmerzen und Störungen der Biorhythmen.

Die moderne Wissenschaft hat erkannt, dass es eine „Darm-Hirn-Achse“ gibt, bei der 90% an Information vom Darm zum Gehirn und nur 10% vom Gehirn zum Darm gehen. Stress ist der Haupt-Störfaktor für die Darm-Hirn-Achse.

Die klassischen ayurvedischen Therapien, um Gleichgewicht von Vata wieder herzustellen, richten sich vor allem auf die Sanierung des Darmmilieus (Pancha Karma, Ernährung und Heilkräuter). Joghurt, Lassi und einige fermentierte Getränke, die nach einer Darmsanierung eingesetzt wurden, waren die ersten „probiotischen“ Therapien. Sie enthalten Laktobazillen und Bifidobakterien. Inzwischen weiß man aus modernen Studien, dass eine Supplementation mit diesen natürlichen Darmkeimen die Stressresistenz wesentlich verbessert. Eine Studie zeigte auch, dass mit Probiotika behandelte Patienten weniger Traurigkeit, negative Gedanken, Grübelei und Ärger erlebten.

Mikrobiom und Langlebigkeit

Neue Forschungen zeigen, dass eine Überbesiedelung des Dickdarms mit bestimmten Keimen (Akkermansia) kognitiven Abbau und vorzeitigen Alterungsprozess vorantreibt. Weitere Studien zeigen, dass sich die Besiedelung des Darms mit einer ausgewogenen Darmflora dahingehend auswirkt, dass der gesamte Körper langsamer altert. Ein gesunder Darm führt dazu, dass die Darmschleimhaut ein Enzym namens „Telomerase“ produziert, das den Alterungsprozess der Chromosomen aller Körperzellen verlangsamt (Nobelpreis Prof. Dr. Elisabeth Blackburn).

Pro- und Präbiotika für Darmgesundheit

Darmreinigung, Präbiotika (Nährstoffe für die Darmflora) und Probiotika (durch die Ernährung zugeführte Darmkeime) sind ein Trio, das Gesundheit und Langlebigkeit auf natürliche Weise fördert.

Pancha Karma in soma und unsere Webinare sind moderne Verfahren, die streng auf klassischen Rezepturen beruhen. Laut Charaka Samhita sollte jeder Mensch mindestens 2-mal jährlich eine Darmsanierung durch Pancha Karma oder eine Kräuter-Detox Kur durchführen, um das Darmmilieu dahingehend zu ändern, dass krankmachende Darmkeime keine Nahrung mehr finden.

Unser neu entwickeltes Produkt Triphala pro ist zur Nachbehandlung nach einer Darmreinigung ebenso prädestiniert wie zu einer probiotischen Behandlung „zwischendurch“. Die Kombination der präbiotisch wirksamen Heilpflanzen von Triphala, dem Vitalstoff Biotin (Vitamin B7) zur Ernährung der Darmschleimhäute und 10 natürlichen und vermehrungsfähigen Darmkeimen (Laktobazillen und Bifidobakterien) ist ein Garant für eine optimale Regeneration der Darmflora.