Ayurveda, Liebe und Partnerschaft

09.02.24

Dr. Wolfgang Schachinger

Ayurveda, Liebe und Partnerschaft

Valentinstag gilt als Tag der Liebenden. Der Name geht zurück auf Bischof Valentin, der in der frühchristlichen Zeit junge Paare verheiratet und mit Blumen beschenkt hat. Weltweit wird dieser Tag als Tag der Liebe und der Liebenden gefeiert. Man beschenkt sich gegenseitig mit Blumen und Süßigkeiten.

Was sagt der Ayurveda zu Liebe und Partnerschaft? Warum finden wir Menschen anziehend oder nicht?

Was ist Liebe?

Liebe ist eine der stärksten Kräfte, die uns Menschen beflügelt. Sie ist die einzige Energie, die mehr wird, wenn man etwas davon weggibt. Liebe besteht aus gegenseitiger Anziehung und aus der Dynamik des Gebens. Wenn sie so gelebt wird, gibt sie Glück und Freiheit.

Oft wird Liebe als Möglichkeit gesehen, die eigenen Bedürfnisse abzudecken und zu befriedigen. Eine derartige Sichtweise hat nichts mit Liebe zu tun und führt zu Unglück und Abhängigkeit.

Die Haltung des Gebens ist Voraussetzung für gelingende Liebe und Partnerschaft.

Gesetz der Anziehung

Gegensätze ziehen einander an. Und hier kommt der Ayurveda ins Spiel. Ayurveda ist die Wissenschaft von den Qualitäten der Natur. Jeder Mensch hat tief im Innersten, in seiner Konstitution, bestimmte Eigenschaften festgelegt, die sich in Körperbau und Handlungsweise äußern. Die drei Doshas Vata, Pitta und Kapha drücken diese Qualitäten aus.

Gleiche Eigenschaften summieren sich, gegensätzliche Eigenschaften neutralisieren sich. Dieses wichtige Naturgesetz wird im Ayurveda als „samana vishesh siddhant“ bezeichnet.

Wer mag wen?

Wenn ein Mensch starke Qualitäten von Vata besitzt, dann ist er instabil und neigt zu Überaktivität. Diese Qualitäten werden durch Interaktion mit anderen Vata-dominierten Menschen verstärkt. Dann wird Instabilität zu Angst und Überaktivität zu Stress und Störung der Biorhythmen.

Deswegen fühlen sich Menschen mit Vata-Dominanz von Kapha-Typen angezogen. Mit den ruhigen und erdigen Qualitäten von Kapha werden ungesunde Tendenzen automatisch neutralisiert.

Verschiedene Konstellationen

In vielen glücklichen Partnerschaften kann man sehen, wie sich gegensätzliche Eigenschaften zu einem harmonischen Ganzen vereinen. Der hitzige und dynamische Pitta-Typ fühlt sich wohl mit einem ruhigen, geerdeten Kapha-Typ. Der Kapha-Typ braucht die Dynamik von Pitta oder die Kreativität von Vata in seinem Gegenüber, um in seinem Leben nicht in Lethargie zu verfallen, sondern seine angeborenen Kräfte gut einzusetzen.

In jeder gelingenden Beziehung spielen derartige Gegensätze eine wichtige Rolle. Es ist wichtig, diese Gegensätze als wichtige Aspekte der Partnerschaft zu erkennen und zu pflegen.

Dynamik durch gleiche Interessen

Die Persönlichkeit eines Menschen wird laut Ayurveda nicht nur durch die Qualitäten von Vata, Pitta und Kapha bestimmt, sondern auch von den sogenannten geistigen „Gunas“ (Eigenschaften). Die drei geistigen Eigenschaften sind Sattva, Rajas und Tamas.

  • Sattva zeigt sich in Reinheit, Ehrlichkeit und Spiritualität.
  • Rajas drückt sich aus durch starke Dynamik, Handlungsenergie und Lebenslust.
  • Wer von Tamas dominiert wird, tendiert zu leiblichen Genüssen und einem auf materiellen Besitz ausgerichteten Lebensstil.

Bei den geistigen Eigenschaften ist es wichtig, dass in der Partnerschaft eine möglichst große Übereinstimmung herrscht, damit die Beziehung gelingen kann. Hier führen gemeinsame Konzepte zu einer Synchronität in den Ansichten über das Leben und zu gemeinsamen Zielen. Je größer die Übereinstimmung, umso größer werden Handlungsenergie und Erfolg im Leben.

Leben in Synchronität gibt Energie

So führen zum Beispiel gemeinsame Sattva-Eigenschaften zu Übereinstimmung in der spirituellen Ausrichtung des Lebens, gemeinsame Rajas-Qualitäten zu großer Dynamik im wirtschaftlichen Erfolg.

Energieverlust durch gegensätzliche geistige Qualitäten

Wenn die geistigen Gunas nicht übereinstimmen, ist es oft sehr schwer, gemeinsame Zielsetzungen und Handlungsweisen im Zusammenleben zu finden. Deswegen empfiehlt der Ayurveda, in jedem Fall die Qualitäten von Sattva – Reinheit – im Leben zu fördern. Das führt zu Toleranz, Anerkennung und Sinn für Gemeinsamkeit.

Sattva entsteht durch (Transzendentale) Meditation, regelmäßige Reinigung/Entschlackung und durch die Einnahme von Rasayanas. Eine wichtige Qualität von Sattva ist die Fähigkeit zu geben. Sattva macht unabhängig von Besitz und Dominanz über andere Menschen. Reines Sattva teilt das eigene Glück und Wohlbefinden selbstlos mit all denen, mit denen man in Kontakt kommt, am meisten aber innerhalb der eigenen Familie.

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