Der gesunde Darm - Teil 1
Der Darm gilt im Maharishi Ayurveda als zentrales Organ des Körpers. Darmgesundheit ist Voraussetzung für die Gesundheit aller anderen Organe und des gesamten Körpers. Zu den Aufgaben des Darms gehören Zerkleinerung und Aufspaltung der Speisen, Transfer der Nahrungs- und Vitalstoffe in den Körper und Ausscheidung von nicht verdaulichen und verwertbaren Stoffen aus dem Körper. Nur ein gesunder Darm kann diese höchst komplexen Aufgaben erfüllen. Und nur dann können alle Körperorgane und Gewebe mit den erforderlichen Vitalstoffen versorgt werden. Aber wie steht’s mit der Darmgesundheit? Es gibt wohl niemanden, bei dem es nicht des Öfteren im Magen-Darmtrakt „zwickt“. Unpässlichkeiten und ernsthafte Erkrankungen des Darms betreffen praktisch alle Menschen.
Das moderne Leben macht es für unseren Darm nicht gerade leichter. Ein Überangebot an Speisen, chemische Zusätze, die der Körper in der gesamten Evolution nie kennenlernen musste, Stress und Hektik, unregelmäßige Essenszeiten und Nahrungsmittel aus fremden Klimazonen belasten die Darmgesundheit enorm. Es ist also kein Wunder, dass der Darm ob derartiger Belastungen seinen Dienst nicht mehr zufriedenstellend erledigen kann.
Der gesunde Darm
Wie sich ein gesunder Darm anfühlt, berichten uns Patienten, die eine Reinigungskur absolviert haben. „Ich fühle mich leicht und beschwingt, spüre keine Müdigkeit nach dem Essen, sondern fühle mich nach jeder Mahlzeit gekräftigt und energievoll. Ich habe keine Blähungen, kein Völlegefühl und absolut regelmäßigen Stuhlgang. Die Exkremente sind gut geformt und beschmutzen weder den After noch das WC. Während des Tages bin ich agil und gut gelaunt, in der Nacht schlafe ich tief und erholsam. Ich wache ohne Wecker auf und bin sofort einsatzbereit. Zu den üblichen Mahlzeiten habe ich richtig Hunger. Beim Essen spüre ich meinen Sättigungspunkt und kann bei der ersten Sättigung leicht aufhören zu essen, weil ich richtig zufrieden bin. Wenn ich an meinen Bauch denke, spüre ich ein Wohlgefühl, das sich im ganzen Körper ausbreitet.“
Der kranke Darm
„Jede Krankheit beginnt im Darm“ Hippokrates
Es gibt wohl kaum einen Patienten in unserer Praxis, der ohne Beschwerden im Magen-Darmtrakt zu einer ersten Beratung kommt. Diese Beschwerden können sehr unterschiedlich sein und werden oft nicht primär und eindeutig dem Darm zugeordnet. Im Wesentlichen kann man zwischen funktionellen Störungen und organischen Krankheiten unterscheiden. Funktionelle Störungen treten sehr häufig auf. Sie sind meist abhängig von alltäglichen Einflüssen durch Stress, Ernährung und klimatische Bedingungen. Die Beschwerden sind oft sehr wechselhaft und können durch einfache Anwendungen gemildert werden. Dazu gehören Stuhlunregelmäßigkeiten, Blähungen, Bauchschmerzen, Müdigkeit nach dem Essen etc. Bestehen diese Veränderungen über Jahre, können organische Krankheiten daraus entstehen. Das sind dann Erkrankungen wie Magengeschwüre, chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder Gallensteine.
Heilung für den Darm
Der Maharishi AyurVeda geht davon aus, dass nur ein gesunder Darm den übrigen Körper gesund erhalten kann. Deswegen ist die Verbesserung der Darmgesundheit Teil jeder ayurvedischen Behandlung. Je nach Schweregrad der Störung kann die Therapie für den Darm aus Ernährungsempfehlungen, Gewürzen, Heilpflanzen, Mineralien und Probiotika, äußeren Anwendungen wie Massagen und Wickeln und aus Reinigungstherapien bestehen. Der Darm ist ständig gefordert und enormen Belastungen ausgesetzt. Deswegen ist es sinnvoll, auch dann Maßnahmen zur Gesunderhaltung des Darms durchzuführen, wenn keine offensichtlichen Beschwerden bestehen.
Individuelle Ernährungsempfehlungen
Tipps über gesunde Ernährung füllen ganze Bibliotheken. Auch der Maharishi AyurVeda trägt dazu bei. Dennoch besteht ein Unterschied zu den meisten Ernährungslehren: Es gelten nicht alle Ernährungsempfehlungen für jeden Menschen gleich. Die Verdauungskraft, Konstitution und Jahreszeiten prägen individuelle Ernährungsempfehlungen. Eine zarte Vata-Person braucht andere Nahrungsmittel als ein kräftiger Kapha-Typ oder ein hitziger Pitta-Mensch. Reinheit der Nahrung ist von größter Bedeutung. Deswegen sollten Sie darauf achten, den größten Teil Ihrer Ernährung mit Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft zu decken. Aber das alleine genügt nicht. Die Nahrungsmittel sollten in Bezug auf individuelle Verträglichkeit gewählt werden.
Jahreszeitliche Empfehlungen und auf den Dosha-Typ zugeschnittene Nahrungsmittel können Sie in guten Ayurveda-Büchern nachlesen. Buch-Empfehlung: Ayurveda Grundlagen und Anwendungen, Schachinger/Schrott, Trias Verlag Werden derartige Empfehlungen vorübergehend eingehalten, stellt sich ein größeres Wohlbefinden ein. Das soll und wird im Lauf der Zeit dazu führen, dass man intuitiv die richtige Nahrung in der richtigen Menge wählt.
Allgemein gültige Ernährungsempfehlungen
Wie jedes Körperorgan braucht auch der Magen-Darmtrakt Ruhephasen. Das Gesetz von Ruhe und Aktivität ist eines der Grundgesetze der Schöpfung. Am Ende jeder Mahlzeit soll Zufriedenheit entstehen. Mit dieser Zufriedenheit fällt es leicht, eine mehrstündige Pause der Nahrungsaufnahme einzuhalten. Diese Pause sollte so lange andauern, bis wieder deutliches und kräftiges Hungergefühl entsteht. Das dauert zwischen 4 und 6 Stunden untertags, mindestens 12 Stunden über Nacht. Während dieser Pausen sollte man ausschließlich nicht nährende Flüssigkeiten wie Wasser oder ungesüßten Tee zu sich nehmen. Nur so stellt man sicher, dass das Verdauungsfeuer Agni die gesamte Nahrung vollständig verdauen und in wertvolle Körpersubstanzen umwandeln kann. Wird diese absolut notwendige Pause durch Zwischenmahlzeiten unterbrochen, kann der Verdauungsprozess nicht regulär ablaufen. Die ayurvedischen Texte erklären, dass dabei „Ama“ entsteht – unverdaute Rückstände der Ernährung. Ama gilt als DER Nährboden für Krankheiten. Als Zwischenmahlzeit wird alles verstanden, was mehr Nährwert als Wasser oder Tee hat.
Zusammenfassung
Der Darm ist ein zentrales Organ unseres Körpers, dessen normale Funktion für gute Gesundheit unabdingbar ist. Der moderne Lebensstil führt fast unweigerlich zu Störungen des Magen-Darmtrakts. Das führt in weiterer Folge zu Störungen und Krankheiten im übrigen Körper. Alle ayurvedischen Therapieverfahren zur Verbesserung der Gesundheit beginnen damit, die Darmgesundheit zu verbessern. Fortsetzung folgt… (Gewürze, Heilpflanzen, Mineralien und Probiotika, äußere Anwendungen und Reinigungstherapien)
Rena schrieb am 15.05.2022
Sehr geehrtes Maharishi-team,
Ich hätte schon Konsultationen bei dr.Schachinger und machte schon mehrere webinar mit.
Ich kann leider die Liste für histamonreduzierende Ernährung nicht mehr finden...können sie mir weiterhelfen?!
Danke im voraus
Renate Magerle
soma med Team schrieb am 16.05.2022
Sehr geehrte Frau Magerle,
aus der Sicht des Maharishi Ayurveda sind die Symptome der Histaminintoleranz vor allem einer Anhäufung von Pitta (Hitze, Rötung) und Kapha (Schwellung, Juckreiz) zuzuordnen.
Zusätzlich zur Vermeidung entsprechender Lebensmittel sollte man auch Pitta und Kapha durch entsprechende Ausleitungstherapien reduzieren.
Eine entsprechende Liste wird Ihnen per E-Mail zugesandt.
Alles Liebe aus soma