Ghee das „flüssige Gold“ der Ayurveda-Medizin
Sind Sie der Meinung, dass Fett im Essen schädlich ist?
Die von der konventionellen Medizin und der Nahrungsmittelindustrie verbreitete Ansicht ist, dass Fett in der Nahrung ungesund ist. Fett macht dick und verstopft die Blutgefäße – so die gängige Meinung.
Im Ayurveda gelten Fette als wichtige und hochwertige Nahrungsmittel. Ein Beispiel ist Ghee, reines Butterfett, auch als „flüssiges Gold des Ayurveda“ bezeichnet.
Interessanterweise gilt Ghee im Ayurveda als Nahrungsmittel, Nahrungsergänzung und Medizin gleichzeitig. Das ist in den Augen der europäischen Verordnungen für Nahrungsmittel und Medikamente eine völlig undenkbare Situation.
Aus der Sicht der EU-Behörden kann eine Substanz entweder ein Nahrungsmittel oder ein Medikament sein. Das Eine schließt das Andere aus. Ghee jedoch wird je nach Art der Anwendung und Dosierung der einen oder anderen Kategorie zugeordnet.
Ghee – das beste aller Fette
In den klassischen Texten wird Ghee als das beste aller Fette bezeichnet. Es ist leicht verdaulich, bekömmlich und verbessert Geschmack und Nährwert aller Speisen. Mit Ghee gekochte Speisen verbessern die Wirkung des Verdauungsfeuers Agni und können deswegen besser assimiliert werden.
Ghee in der Küche
Butterschmalz in der Küche hat auch in unserer Region eine große Tradition. Viele Menschen haben noch Kindheitserinnerungen an Speisen, die mit Butterschmalz zubereitet wurden und deswegen besonders wohlschmeckend sind. Seit den 1960er Jahren wurde dieses geschmacklich einzigartige Fett durch minderwertige Margarine und Pflanzenfette abgelöst. Bei der modernen Produktion von Butterschmalz wird verflüssigte Butter zentrifugiert und abgeschöpft. Durch diese vereinfachte Produktion ist das heutige Butterschmalz nicht mit Ghee vergleichbar. Damit kennen viele junge Menschen den Geschmack von Ghee nicht mehr.
Ghee hat einen hohen Flammpunkt und wird deswegen beim Erhitzen nicht oxidiert. Das ist der Grund, warum Butterfett beim Erhitzen nicht wie andere Fette zu einer pro-entzündlichen Substanz wird, die dem Körper Schaden zufügt.
Ghee nährt gesunde Darmflora
Ein Grund, warum Ghee so gesund ist, ist sein hoher Gehalt an Butyrat (Buttersäure), wenn es aus Sauerrahmbutter hergestellt ist. Diese Fettsubstanz ist der wichtigste Nährstoff für eine gesunde Darmflora. Die Leitkeime des Darms, Laktobazillen und Bifidobakterien, brauchen Butyrat, um sich zu vermehren und ihre wichtigen Aufgaben für Verdauung und Immunsystem zu erfüllen.
Ghee macht Nahrung also nicht nur wohlschmeckend, sondern trägt auch dazu bei, dass jede Mahlzeit, die mit mit hochwertigem Ghee aus Sauerrahmbutter zubereitet ist, eine gesundheitsfördernde Wirkung hat.
Ghee als Nahrungsergänzung
Die klassischen Texte der Ayurveda-Medizin heben folgende Wirkungen von Ghee hervor:
- Ghee stärkt das Erinnerungsvermögen, das Fortpflanzungsgewebe, die Verdauungskraft und den Intellekt.
- Ghee ist kühlend, entzündungshemmend und aufbauend.
Aus diesem Grund wird Ghee als Reinsubstanz oder gemischt mit Heilpflanzen als Nahrungsergänzung verwendet.
Wenn also Untergewicht, Müdigkeit, Erschöpfung und Störungen der Bio-Rhythmen auftreten, empfehlen viele Ayurveda-Experten, Ghee zur fertigen Mahlzeit hinzuzufügen. Am einfachsten geschieht dies, indem man 1 Teelöffel bis 1 Esslöffel Ghee bei Tisch auf die Portion am Teller dazugibt.
Es gibt eine Reihe von ayurvedischen Nahrungsergänzungen, bei denen Ghee als Grundsubstanz und Lösungsmittel für Heilkräuter verwendet wird. Einige dieser Mittel sind auch als Maharishi Ayurveda Fertigprodukte erhältlich. Da Ghee Pitta-ausgleichend wirkt, werden diese Fertigprodukte vor allem bei Pitta-Krankheiten eingesetzt. Zu diesen Mitteln gehören MA421, bei dem Ghee mit der Heilpflanze Brahmi angereichert ist, als klassisches „Gehirntonikum“, weiters MA367 als Mittel für Haut und Nerven, und MA550, das vor allem bei chronischen Augenkrankheiten eingesetzt werden kann.
Ghee als Medizin
In der Pancha Karma-Therapie wird Ghee in relativ hoher Dosis zur Vorbereitung der Entgiftung angewendet. In den klassischen Texten wird von der „inneren Ölung“ gesprochen, die dazu dient, fettlösliche Toxine aus den Geweben und Zellzwischenräumen zu lösen. Das so gelöste Ama (unverdaute Substanzen, die im Körper abgelagert sind) kann dann durch die traditionellen Ausleitungsverfahren aus dem Körper beseitigt werden.
Die klassischen Texte sagen dazu: „Ghee verlängert das Leben und fördert die Bildung von Ojas (vitalisierende Körpersäfte).“ Als Ojas wird die Körperflüssigkeit bezeichnet, die völlig von Ama befreit ist und Wohlbefinden, Gesundheit und Immunität aufrechterhält. Sie umspült und nährt alle Körperzellen
"Netra Tarpana" Augenbad mit Ghee im Rahmen einer Pancha Karma Kur
Zusammenfassung
Ghee, das „flüssige Gold“ des Ayurveda, kann vielfältig verwendet werden. In der Küche ist es das beste Fett zum Kochen, Backen und Braten. Als Nahrungsergänzung wirkt es nährend und gleicht Pitta-Störungen aus. In der Panchakarma-Therapie wird Ghee als Medizin eingesetzt, um den Körper von Schlacken zu befreien und Ojas zu bilden.
Ein wertvoller Bestandteil von Ghee ist Butyrat (Buttersäure). Diese Ölsäure ist der wichtigste Nährstoff für eine gesunde Darmflora, die Wohlbefinden und Immunität aufrechterhält.
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