4 ayurvedische Rituale mit Kindern

15.09.23

Dr. Wolfgang Schachinger

4 ayurvedische Rituale mit Kindern

Am 20. September ist Welttag des Kindes. Ein guter Grund, sich mit Entwicklungsmöglichkeiten und Rechten aller Kinder dieser Welt auseinanderzusetzen.

Ein großer Teil der Kinder in ärmeren Ländern leidet unter für uns unvorstellbaren Mängeln: Nahrung, Bildung und Zuwendung reichen nicht für ein menschenwürdiges Leben. Es ist eine große Aufgabe der reichen Länder, hier für wirksame Hilfe zu sorgen.

Ein großer Teil der Kinder reicher Länder leidet am Überfluss: Über- und Fehlernährung, Überangebot an Information, und soziale Verwahrlosung machen auch diese Kinder zu Opfern der Fehlentwicklung in der Gesellschaft. Es ist eine große Aufgabe für uns alle, diesen Kindern das richtige Maß für das Leben und Geborgenheit zu schenken.

Kinder lernen am besten durch Vorbild und gemeinsames Tun. Wenn gemeinsame Aktivitäten auch noch mit etwas Spaß verbunden sind, ist der Lerneffekt noch größer.

Gemeinsame Aktivitäten mit Kindern sind auch für Erwachsene sehr heilsam. Der große Ayurveda-Arzt Dr. B. D. Triguna, der in den 1980er-Jahren mit Maharishi Mahesh Yogi intensiv an der Erneuerung und Globalisierung des Ayurveda gearbeitet hat, hatte für gestresste Menschen einen besonders wirksamen Gesundheitstipp: „Spiele mehrmals pro Woche eine Stunde mit Kindern!“ Wie wirkt diese außergewöhnliche Gesundheitsmaßnahme? Sie entschleunigt, macht bescheiden und unschuldig, lässt das eigene Ego in den Hintergrund treten.

Also ist die Beschäftigung mit Kindern eine Win-Win-Situation für beide. Und je jünger die Kinder sind, umso stärker ist diese Wirkung.

Ritual 1: Ölmassage

Frau Dr. Jasmin Blumenberg, Oberärztin für Kinderheilkunde an der Uniklinik Minden, ist von der Wirkung der Baby- und Kindermassage überzeugt. Ihre 8-jährige Tochter massiert sie täglich seit dem Babyalter. Die sanften und geschickten Hände gleiten liebevoll, an manchen Körperstellen auch kräftig, über Kopf, Arme, Rumpf und Beine ihrer Tochter. Und das täglich vor dem Schlafen. Je nach zur Verfügung stehender Zeit werden nur Fußsohlen und Stirn oder auch größere Körperpartien geölt und massiert. Dabei verwendet sie ganz wenig Vata-Massageöl mit einem Tropfen Vata-Aromaöl, sodass das Öl gut einziehen kann. Zum Schluss ist immer noch gemeinsame Zeit mit Vorlesen eingekuschelt unter der Decke, Beten und je nach Tagesablauf auch Ghandarva Rain Melody. Anschließend schläft das Kind glücklich ein.

Ritual 2: gemeinsame Mahlzeiten

Essen hält nicht nur Leib und Seele zusammen, gemeinsames Essen verbindet Menschen. Jana erlebte einen Kulturschock, als sie als 17-jährige Austauschschülerin ein Auslandssemester in Nordamerika verbrachte. In ihrer Gastfamilie gab es keine gemeinsamen Mahlzeiten! Wer Hunger hatte, stürmte den Kühlschrank und verschwand, wenn er oder sie satt war. Wo tauscht man sich aus? Wo trifft man sich? Das wurde in dieser Familie nicht gepflegt.

Dabei sind gemeinsame Mahlzeiten mit den Eltern prägend für Kinder. Gutes Kauen, in Ruhe und im Sitzen essen, Sättigung spüren lernen, jahreszeitlich passende Nahrungsmittel zu sich nehmen… All das sind Verhaltensweisen, die man als Kind automatisch und unschuldig lernen kann. Und nicht erst lernen sollte, wenn man als Erwachsener erst einmal krank ist.

Ritual 3: gemeinsame Bewegung

Laut Ayurveda ist tägliche Bewegung essenziell für gute Gesundheit. „Sitzen ist das neue Rauchen“ beschreibt die Wichtigkeit von Sport und Bewegung aus der Sicht der modernen Medizin. 

Nur durch gemeinsame Bewegungseinheiten mit den Eltern oder anderen Betreuern werden Kinder zu Bewegung inspiriert. Hier ist die Mäßigkeit und Regelmäßigkeit wichtig. Alles in Ruhe, mit Nasenatmung. Das übt man am besten bei gemeinsamen Spaziergängen, Wanderungen, Erkundungen im Wald oder bei gemeinsamem Yoga oder Gymnastik.

Ritual 4: Kuschelstunde

Wer erinnert sich nicht gerne an vertraute Minuten oder Stunden, bei denen man in engem Körperkontakt mit den Eltern im gemütlichen Bett oder am Sofa interessanten Geschichten lauscht? Für viele Erwachsene sind das ganz besondere Erinnerungen.

Sei es eine Kitzelstunde oder Polsterschlacht am Sonntagvormittag im elterlichen Bett oder eine spannend-entspannende Gute-Nacht-Geschichte, jedes Kind liebt und braucht diese Begegnungen mit den Eltern oder Großeltern. Sie machen Spaß, schaffen Vertrauen und stärken die Beziehungen der Familienmitglieder untereinander. Aus dieser Geborgenheit heraus kann sich ein Kind gut entwickeln und gestärkt andere soziale Beziehungen eingehen.

Zusammenfassung

Kinder lieben und brauchen Körperkontakt und belebende Aktivitäten mit ihren Eltern, Großeltern und Betreuungspersonen. Insbesondere die angeführten Rituale stärken innere Ruhe, Selbstvertrauen und Lebenskraft der Kinder. Je früher man damit beginnt, umso nachhaltiger ist die Wirkung für den Rest des Lebens.

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