Blutzucker, Harnzucker und HbA1c „Langzeitzucker“

Was bedeuten meine Laborwerte? Teil 7

28.02.20

Dr. Wolfgang Schachinger

Blutzucker, Harnzucker und HbA1c „Langzeitzucker“

Was bedeuten meine Laborwerte? Teil 7

Oft ist es schwierig zu verstehen, welche Laborwerte was bedeuten. Wir geben Ihnen in der Serie "Was bedeuten meine Laborwerte?" einen Überblick.

Blutzucker, Harnzucker und HbA1c („Langzeitzucker“)

Mit dem Aschermittwoch ist die Zeit des wilden Treibens im Fasching vorbei. Viele Menschen nehmen sich für die Fastenzeit einen Vorsatz, der eine Form der Enthaltsamkeit beinhaltet. Weniger Rauchen, kein Alkohol bis Ostern, aufs Abendessen verzichten… Manche versuchen, in der Fastenzeit zuckerfrei zu leben. Das ist richtig schwierig. Zucker ist Massenware und in sehr, sehr vielen Lebensmitteln enthalten. Zuckersucht als Ursache von Übergewicht und Fettleibigkeit ist DIE weltweite Epidemie mit den meisten Opfern an Krankheiten und Todesfällen.

Mit der Zunahme zuckerhältiger Nahrungsmittel ist die Anzahl der Menschen mit Diabetes rasant angestiegen. Derzeit sind im deutschen Sprachraum ca. 10 % der Bevölkerung Diabetiker. Mit der Dunkelziffer an unerkannten Zuckerkrankheiten kann man von insgesamt 15 % ausgehen, also ca. 15 Millionen Menschen. Es gibt den „juvenilen“ Diabetes Typ I, eine Autoimmunerkrankung, die weniger als 10 % aller Diabetiker ausmacht, und den sogenannten „Altersdiabetes“ Typ II oder NIDDM (Non Insulin Dependent Diabetes Mellitus). Diese Stoffwechselstörung kann in jeder Altersgruppe durch Fehlernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel entstehen. Die Häufigkeit des Typ II Diabetes nimmt jedoch mit den Lebensjahren zu. Weltweit ist der Typ II Diabetes die nicht ansteckende Krankheit, die sich am schnellsten ausbreitet.

Blutzuckerwerte

Allen Diabetes-Erkrankungen ist ein erhöhter Messwert für Blutzucker gemeinsam.

Normalwerte Blutzucker nüchtern: 65 – 100 mg/dl

Kritischer Bereich nüchtern: 90 – 100 mg/dl

Normalwerte Blutzucker nach dem Essen: 90 – 160 mg/dl

Der Nüchtern-Wert wird morgens vor Einnahme der ersten Mahlzeit gemessen. Die Werte nach dem Essen („postprandial“) werden zwischen 60 und 120 Minuten nach Abschluss einer Mahlzeit gemessen. Dabei sollte der gemessene Wert nie über 160 mg/dl gehen, und ca. 90 Minuten nach einer Mahlzeit gemessen werden. Geht der Wert auch nach 120 Minuten nicht unter den nach 90 Minuten gemessenen Wert, spricht man von einer mangelnden Zuckerverwertung. Diese ist meist auf sogenannte „Insulinresistenz“ zurückzuführen. Diese entsteht, wenn der Körper durch ständig hohen Zuckerkonsum nicht mehr ausreichend auf das Blutzucker senkende Hormon Insulin anspricht. Insulin wird von der Bauchspeicheldrüse gebildet.

Blutzucker messen
Laborwerte
Folgen von Diabetes

Harnzucker

Wenn der Blutzucker auf Werte über 160 mg/dl ansteigt, versucht der Körper, den überschüssigen Zucker, den die Zellen nicht aufnehmen können, über die Niere loszuwerden. Deswegen erscheint bei hohen Blutzuckerwerten messbarer Zucker im Harn. Das ist oft ein erstes Alarmzeichen eines beginnenden Diabetes.

„Langzeitzucker“ HbA1c

Wenn bei Laboruntersuchungen der Nüchtern-Blutzucker über 100 mg/dl, ein messbarer Harnzucker oder ein postprandialer Blutzuckerwert über 160 mg/dl festgestellt werden, besteht hochgradiger Verdacht auf Diabetes. Die genaue Diagnose erfolgt durch die Messung des Eiweißkörpers HbA1c. Dieses Protein ist Teil des Blutfarbstoffs der roten Blutkörperchen „Hämoglobin“. Dieses zuckerbindende Hämoglobin macht bei Gesunden einen Anteil von 4,0 – 6,0 % des Gesamthämoglobins aus.

Normalwert HbA1c: 4,0 – 6,0 %

Kritischer Bereich HbA1c: 5,6 – 6,0 %

Leichte Formen von Diabetes HbA1c: 6,0 – 7,0 %

Medikamentenpflichtiger Diabetes HbA1c: über 7%

Bei allen Werten von HbA1c über 7,0 % ist eine intensive Diabetes Therapie anzustreben. Bei Diabetikern sollte der HbA1c Wert alle 3 Monate gemessen werden, um den Erfolg der Therapie beurteilen zu können. Ein erhöhter HbA1c Spiegel sollte durch die Behandlung (Ernährung, Bewegung, Medikamente) zumindest auf Werte um oder unter 7,0% gesenkt werden.

Welche Schäden macht ein hoher Blutzucker?

Erhöhte Blutzucker-Werte drücken aus, dass ein Ungleichgewicht besteht zwischen der Zufuhr von Zucker und Kohlehydraten einerseits und andererseits der Fähigkeit des Körpers, den Zucker zu verbrauchen, was vor allem bei Bewegung und Arbeit passiert. Zucker ist der wichtigste schnell verwertbare Kraftstoff im Körper. Wenn dieser Kraftstoff in Form von Brot, Nudeln, Obst, Fruchtsäften, Soft Drinks oder Süßigkeiten übermäßig zugeführt wird, reicht das vom Körper gebildete Insulin nicht aus, diese Energie den Zellen zuzuführen. Der Zucker bleibt im Blutkreislauf, wo er eigentlich nicht hingehört. Und das führt zu Folgeschäden im ganzen Körper. Vor allem die feinsten Blutgefäße, die Kapillaren, werden durch erhöhten Blutzucker geschädigt. Das führt zu einer verminderten Versorgung wichtiger Organe mit Vitalstoffen. Diabetiker haben ein 2 bis 3-fach höheres Risiko, an Schlaganfall oder Herzinfarkt zu versterben als Menschen mit normalen Zuckerwerten, ganz abgesehen vom Leidensweg, den sie schon davor durchmachen. Sehr schmerzhaft sind diabetische Nervenschäden, die meist vor allem die Beine betreffen und zu Störungen beim Gehen führen. Die Sehnerven der Augen werden geschädigt, was zu Sehstörungen bis Blindheit führen kann. Auch die Nieren werden zerstört und können dann nicht mehr ausreichend Harn ausscheiden. 

Welche Zuckerwerte sind optimal?

Aus der Sicht der Naturheilkunde und der Anti-Aging Medizin ist ein möglichst niedriger Nüchtern-Blutzucker erstrebenswert. Dabei werden Werte unter 80 mg/dl als optimal angegeben. Der Hirnforscher Prof. Bredesen, der sehr viel darüber geforscht hat, wie man Demenz vermeidet oder heilt, fordert bis ins hohe Alter einen Nüchtern-Blutzucker um oder unter 80 mg/dl und einen HbA1c Wert unter 5,6%.

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