Energie durch Bewegung - 5 Tipps für den Winter

24.11.23

Dr. Wolfgang Schachinger

Energie durch Bewegung - 5 Tipps für den Winter

„Wer rastet, der rostet“, ist ein bekanntes Sprichwort. Viele Menschen hören auf, ihr regelmäßiges Bewegungsprogramm, das im Sommer selbstverständlich ist, in der kalten Jahreszeit fortzusetzen. Da gibt es alle möglichen Ausreden. „Schlechtes Wetter, Kälte, Regen, Schnee und Dunkelheit“ sind die beliebtesten.

Um einen hohen Energielevel und geistig-körperliche Balance aufrecht zu erhalten, ist regelmäßige Bewegung auch im Winter sehr wichtig. Allerdings mit einigen Modifikationen gegenüber der warmen Jahreszeit.

Bewegung stärkt Agni

Kälte vermehrt Vata und Kapha. Dadurch werden wir anfälliger für Störungen, die mit Vata und Kapha zusammenhängen. Das sind Ängste, Unruhe, geistige und körperliche Instabilität durch vermehrtes Vata, Tendenz zu Infekten, Verschleimung, Müdigkeit und Antriebslosigkeit durch vermehrtes Kapha. Um diese Beschwerden zu vermeiden, ist es entscheidend, durch Stärkung des inneren Feuers Agni der Kälte Paroli zu bieten.

Neben wärmender Ernährung ist Bewegung das wichtigste Hilfsmittel, um Agni zu verbessern. Jede Art von Bewegung erzeugt körperliche Wärme. Das trägt nicht nur dazu bei, die Nahrung optimal zu verwerten, es hilft auch, Vata und Kapha in Balance zu halten. Wir erlangen dadurch innere Stärke, mental und körperlich.

Müdigkeit und Bewegung

„Ich bin zu müde, um mich nach der Arbeit noch sportlich zu betätigen.“ Eine Aussage, die wir oft hören. Diese Müdigkeit führt zu einer Abwärtsspirale. Wenn wir aufhören, uns in der Freizeit zu bewegen, fehlt uns ein wichtiger Teil der Regeneration und Energiegewinnung.

Regeneration braucht Ruhe und Entspannung genauso wie Bewegung und Stimulation. Über den Wert von Entspannung zu Energiegewinnung haben wir kürzlich geschrieben. Wir brauchen ausreichend Zeit für Schlaf und (Transzendentale) Meditation, um dem Ruhebedürfnis unseres Körpers genüge zu tun. Ebenso wichtig sind tägliche Bewegungseinheiten, um Agni zu stimulieren und dadurch körperliche und geistige Energie zu steigern und Regenerationsprozesse einzuleiten.

Es ist eine Illusion, zu glauben, dass man chronische Müdigkeit nur durch „Ausruhen“ überwinden kann. Ohne eine Stimulation durch Bewegung kann der Energielevel nicht angehoben werden.

Was ist anders im Winter?

Durch die Zunahme von Vata in Körper und Umgebung müssen wir bei der Ausübung von Sport und Bewegung einige Punkte beachten. Vata macht uns empfindlich gegenüber Kälte und Überanstrengung. Damit auch im Winter das körperliche Training die Gesundheit fördert, müssen wir uns vor Kälte und Überanstrengung besonders schützen.

Beachten Sie diese 5 Punkte:

  1. Regelmäßigkeit:

Machen Sie Ihre Bewegungseinheiten an 5 Tagen pro Woche. Jede Einheit sollte mindestens 30 Minuten dauern. Machen Sie bewusst an 2 Tagen pro Woche ein eingeschränktes Bewegungsprogramm.

  1. Nasenatmung

Bei Bewegung im Freien ist Nasenatmung in der kalten Jahreszeit doppelt wichtig (Atmung: Nase ein und Nase aus). Durch die Nasenatmung wird die eingeatmete Luft erwärmt und befeuchtet. Das ist wichtig, um die empfindsamen Schleimhäute der Atemwege vor Kälte und Austrocknung zu schützen. Nach einer sportlichen Betätigung bei besonders großer Kälte eventuell danach kurz mit Wasserdampf inhalieren!

  1. Mäßigung

Wenn wir uns verausgaben, produzieren wir Stresshormone, die Immunsystem und Verdauungssystem schwächen. In Kombination mit Kälte kann das besonders leicht zu erhöhter Infektanfälligkeit oder anderen Vata-Störungen führen. Bevorzugen Sie deswegen im Winter eine langsamere Gangart bei allem, was Sie tun, ersetzen Sie so manche intensive Trainingseinheit durch eine Serie Yoga Asanas.

  1. Verschiedene Bewegungsformen

Vata hat die Tendenz, zu versteifen. Wenn wir immer nur eine Form von Bewegung durchführen, trainieren wir nicht alle Muskeln des Körpers. Versuchen Sie deswegen, verschiedene Bewegungsformen anzuwenden: Spaziergänge, Nordic Walking, Wintersportarten wie Ski und Langlauf, Eislaufen, Kraftübungen, Yoga und andere Trainingsarten in geschlossenen Räumen. Dadurch verhindern Sie einseitige Belastungen, die zu körperlichen Asymmetrien führen und Steifigkeit oder Hartspann überlasteter Muskeln.

  1. Bewegung bei Sonnenlicht

Im Winter sind die Tage besonders kurz. Berufstätige müssen an Wochentagen ihre Bewegungseinheiten an Tagesrandzeiten durchführen, an denen es im Winter immer dunkel ist. Nutzen Sie die arbeitsfreien Tage und Wochenenden, um sich bei Tageslicht im Freien zu bewegen. Nicht nur die vedischen Texte, auch die moderne Forschung über circadianen Rhythmus, bestätigen die Wichtigkeit von Sonnenexposition.

Im Unterschied zur Pitta-Jahreszeit (Sommer), in der wir sportliche Tätigkeiten in der Mittagszeit meiden sollten, ist es im Winter notwendig, das kurze Sonnenfenster zu Mittag für Aktivitäten in der Natur zu nutzen.

Wir freuen uns auf Ihr Feedback!

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